Thüringische Landeszeitung (Jena)

„Wahljahr bleibt spannend“

Thüringer Politiker blicken voraus

- VON GERLINDE SOMMER

ERFURT. Für Rot-Rot reicht es nicht im Saarland. Die Bewertung von Thüringens Linke-Chefin Susanne Hennig-Wellsow fällt auf TLZ-Anfrage dennoch positiv aus: „Ein deutlich zweistelli­ges Ergebnis im Westen ist sehr gut. Ich bin sicher: Das Wahljahr bleibt spannend.“Die Wähler seien „offensicht­lich nicht festgelegt“. Ohne eine starke Linke werde „die Bundesrepu­blik in der großen Koalitione­n erstarren. Der Wahlkampf wird sich weiter polarisier­en. Wer eine soziale Politik und Merkel ablösen will, muss links wählen.“

CDU-Chef Mike Mohring spricht von einem „tollen Erfolg. Die Mitte hat gewonnen und mit ihr die CDU. An der Saar wollte niemand eine Linkskoali­tion. Die Flitterwoc­hen zwischen Martin Schulz und der SPD sind zu Ende, bevor sie richtig begonnen haben.“

SPD-Chef Andreas Bausewein hätte sich „für die SPD ein besseres Ergebnis gewünscht. Die Umfragen zur Bundestags­wahl im Saarland zeigen aber auch, dass das Potenzial der SPD deutlich größer ist.“

Rainer Wernicke, Landesspre­cher der Thüringer Grünen, bedauert das Ergebnis der SaarGrünen. Wer CDU oder SPD wähle, bekomme „eine orientieru­ngslose Große Koalition“. Im Bundestags­wahlkampf werde es bei den Grünen vor allem um „Menschenwü­rde, Demokratie, Freiheit und Ökologie“gehen. „Es braucht grüne Politik als deutliche Stimme für eine offene und faire Gesellscha­ft, gegen Hass und Hetze und für konsequent­en Umwelt- und Tierschutz“, heißt es bei ihm zusammen mit Sprecherin Stephanie Erben.

Thomas L. Kemmerich ist als FDP-Chef hat befürchtet, dass es für die Liberalen an der Saar nicht reicht; die FDP sei durch den Schulz-Hype in den Hintergrun­d gedrängt worden. „Wir müssen jetzt unsere eigene Note setzen.“

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