Deckmäntelchen für die Abzocke

Kritik an BlitzerEinsätzen abseits von Schulen und anderen Gefahrenstellen

TLZ-Leser Thorsten Schrader schreibt zur Tempomessung im Gothaer Bereich:

Ich selbst habe nichts gegen Kontrollen vor besuchten Schulen, Kindergärten, Altenheimen... Ich habe nur eine Abneigung gegen Abzocke, wie sie tagtäglich in den Städten und Gemeinden stattfindet.

Vor einigen Jahren durfte ich Zeuge einer Verkehrskontrolle werden. Hier war eine junge Frau und Mutter in Schwabhausen Richtung Wechmar unterwegs und wohl auf dem abschüssigen Gelände schneller als 50 km/h geworden. Sie wurde herausgewunken und der eifrige Polizist baute sich auf mit den Worten: Wir führen verkehrssichernde Maßnahmen vor Schulen und Kindergärten durch und .... Weiter kam er nicht, denn die junge Frau fiel ihm ins Wort: Kindergarten? Schule? Hier? Hier ist gar nichts dergleichen, aber vielleicht stand mal vor circa 600 Jahren hier eine Schule ..zu Zeiten der, na sie wissen sicherlich... Super ! Diese Frau hat das ausgesprochen, was alle Autofahrer wissen.

Dieses Deckmäntelchen-Gehabe ist die Krönung auf dem Kuchen der Abzocke. Noch ein Beispiel ? Gerne! Jüngst im Gewerbegebiet Ohrdruf, wo im Schichtdienst gearbeitet wird. Gegen 13 Uhr erscheinen zwei Kleinbusse. Man steigt aus, scherzt, lacht, raucht eine Zigarette, baut Technik auf. Vier junge Frauen und zwei junge Männer vertreiben sich den Nachmittag mit Lasermessung. Jetzt, wo zum Schichtwechsel alle nach Hause wollen, das schöne Wetter genießen. Diese Straße bietet sich an. Sie führt von Herrenhof noch Ohrdruf, ist lang und gerade.

Hier gibt und gab es keine Schule, keinen Kindergarten, hier ist nichts außer Firmen – und gerade hier und zu diesem Zeitpunkt werden verkehrssichernde Maßnahmen durchgeführt? Ein Schelm, wer Arges dabei denkt.