Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Gladiatorenkämpfe und antikes Handwerk im Opfermoor
Zum Römermarkt an der Niederdorlaer Kultstätte kamen am Wochenende Hunderte Besucher
NIEDERDORLA. Geschichte zum Anfassen gibt es einmal im Jahr zum Römer- und Germanenfest im Opfermoor Niederdorla, dieser für die Region nördlich der Alpen einmaligen Kultstätte.
Am Wochenende waren die Römer an der Reihe. „Wir sehen das als unseren Bildungsauftrag, die Menschen an die Bedeutung zu erinnern und für Geschichte zu interessieren“, sagt Matthias Stollberg, Leiter des Freilichtmuseums. Am besten klappt das mit Spaß und Unterhaltung und so ließen Hamburger Gladiatoren am Samstag und Sonntag ihre Schwerter und Fangnetze fliegen. Keineswegs sei die makabre Sportdisziplin der Römer immer tödlich für die Kämpfer gewesen, erklärte André Tippner von der norddeutschen Gladiatorenschule „Ludus Nemesis“den vielen Zuschauern.
Römer Bürger investierten viel in Training und Versorgung, dieses Geld sollten die Kämpfer möglichst mit Profit wieder einspielen.
Zum ersten Mal waren die Hamburger mit ihren Kampfvorführungen zu Gast und vom Opfermoor gleich angetan. Daneben kamen viele Stammgäste der jährlichen Feste, die laut Stollberg seit rund 20 Jahren stattfinden.nina Schnittger aus Düsseldorf war schon mehrmals da und hat hier sogar schon Urlaub gemacht. Die Metall-einlegetechnik, die sie zeigte, heißt Tauschierung und sei so selten, dass sie damit auch schon für eine ZDF-DOKU vor der Kamera stand. Schmiede und Schuhmacher werkelten auf dem Platz, die Mühlhäuser Angler zeigten antike Fangtechniken.
Und Fleischer Stefan Trautwein hatte seine beliebte Lukanische Wurst im Angebot, die nach einem antiken Rezept mit seltenen Gewürzen hergestellt wird. Matthias Stollberg führte Interessierte durch die Kultstätte, deren Generalsanierung 2018 abgeschlossen sein soll.