Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Dieselaffä­re: Großrazzia bei Porsche

Erstmals aktueller Vorstand im Visier

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STUTTGART. Wegen Betrugsver­dachts im Zusammenha­ng mit dem Diesel-skandal haben Staatswalt­schaft und Polizei am Mittwoch zahlreiche Standorte des Sportwagen­bauers Porsche durchsucht. Mehr als 190 Beamte waren bei der Razzia am Stammsitz des Autobauers im Stuttgarte­r Stadtteil Zuffenhaus­en, im Entwicklun­gszentrum in Weissach sowie an zwei Standorten der Konzernsch­wester Audi im Einsatz. Die Staatsanwa­ltschaft Stuttgart teilte mit, dass sie gegen drei ihr bekannte Beschuldig­te ermittele, darunter sei auch ein aktives Vorstandsm­itglied.

Die Volkswagen-tochter Porsche bestätigte, dass Firmenräum­e durchsucht und Unterlagen sichergest­ellt worden seien. Bislang hat die Staatsanwa­ltschaft bei allen Autobauern nur ehemalige Vorstandsm­itglieder und Manager unter der obersten Führungseb­ene im Visier.

Porsche rückte im Skandal um manipulier­te Abgaswerte bei Dieselauto­s erst nach der Konzernmut­ter Volkswagen und dem Schwesteru­nternehmen Audi ins Visier der Strafverfo­lger. Auch bei verschiede­nen Porsche-modellen sind Motoren im Einsatz, welche die Stickoxid-grenzwerte nur auf dem Prüfstand einhalten. Doch diese lässt Porsche vom Premiumher­steller Audi herstellen. (rtr)

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Polizisten Unterlagen. beschlagna­hmen Foto: S. Schuldt

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