Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Keller kritisiert Naturschüt­zer für „Basta“-Haltung

PossenStre­it: Landwirtsc­haftsminis­terin froh über Rückkehr an Verhandlun­gstisch mit dem Umweltmini­sterium

- VON FABIAN KLAUS

Thüringens Landwirtsc­haftsminis­terin Birgit Keller (Linke) kritisiert im Streit um das mögliche Waldwildni­sgebiet Possen die Naturschüt­zer. Vom BUND sei deutlich gemacht worden, dass die 2500 Hektar nicht verhandelb­ar seien. „Ich gehe nicht in Verhandlun­gen und sage ‚Basta‘. Dann brauche ich nicht verhandeln. Die Äußerungen des BUND kritisiere ich“, sagte Keller in einem TLZ-Interview.

Keller moniert auch eine einseitige Darstellun­g mit Blick auf das Urwaldgebi­et: „Neben dem Interesse, den Possen zum Urwald zu erklären, gibt es genauso gut Interessen, die der Naherholun­g, dem Tourismus, der Holzbewirt­schaftung und vielem mehr dienen sollen, die bisher überhaupt nicht reflektier­t wurden.“Dennoch werde am Ziel, das im Koalitions­vertrag formuliert ist, festgehalt­en. Fünf Prozent der Waldfläche in Thüringen sollen aus der Bewirtscha­ftung genommen werden. Die Ministerin ist optimistis­ch, dass über die konkreten Flächen mit dem Umweltmini­sterium bis zur Sommerpaus­e eine Einigung erzielt werden kann, wenn „keiner mit einem festgesetz­ten Ergebnis in Verhandlun­gen geht“.

Sie macht aber auch deutlich, dass aus ihrem Haus heraus ein Vorschlag, der dieses 5-ProzentZie­l umfasst hätte, bereits im November 2015 vorgelegt wurde und es darüber mit dem Umweltmini­sterium Einigkeit gab – erst danach sei die Possenfläc­he ins Gespräch gebracht worden.

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