Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Kettensäge statt Glockenklang
Kleine Truppe ehrenamtlicher Helfer bewegt in Legefeld rund um Kirche und Pfarrscheune viel.
Nicht die Klänge von Glocken, Orgelpfeifen oder Gesang drangen am Samstag aus dem Kirchhof in Legefeld, sondern das durchdringende Knattern einer Kettensäge. Sieben Männer und eine junge Frau sowie der kleine Max packten dort sowie an der Pfarrscheune gegenüber alles an, was nach dem Winter verschwinden sollte. Mit Astschneider und Kettensäge wurden unzählige alte Äste gezielt zu Fall gebracht, allein eineinhalb Stunden dauerte es für die Helfer, Erd-Unebenheiten auszugleichen, die zudem einige kleinere Reparaturarbeiten in Kirche und Scheune ausgeführt haben. Und natürlich musste überall das Laub zusammengerecht und entsorgt werden, von dem der alte Friedhof übersät zu sein schien.
Pfarrer Joachim Neubert hätte sich nach der Bitte um Mithilfe durch den Gemeindekirchenrat rund um die Kirche durchaus mehr Unterstützung gewünscht, vor allem aus dem Ortsteil selbst. Denn noch ist die Kirchgemeinde Träger des alten Friedhofs, während die Stadt den neueren nebenan bereits übernommen hat. Für die Pflege des Geländes rund um die historischen Grabstätten müssten eigentlich die Grabpächter finanziell aufkommen, erläuterte Pfarrer Neubert. Die Kirchgemeinde können das nicht mehr tragen und hoffe daher, dass auch dieses Areal in städtische Hand übergeht, sagte der Pfarrer. Im Gegensatz zur eigentlichen Verantwortlichkeit steht für ihn, dass er sich nur auf einen Alt-Legefelder verlassen konnte sowie Zugezogene, Holzdorfer und Jonas aus Finnland. Ganz weltlich erinnerten sie sich an den im Februar festgelegten Termin online über die Whats-App-Gruppe namens Kirchencafé.
Noch während alle kräftig anpackten, wusste Max übrigens schon, womit sich die Helfer danach stärken würden: mit Bauarbeiter-Marmelade, besser bekannt als Gehacktes.