Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Kitas müssen Impfmuffel melden

Gesundheit­sämter sollen mit Eltern ins Gespräch kommen – Beratung soll Quote erhöhen

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Die Bundesregi­erung will entschiede­ner gegen Impfmuffel vorgehen – lehnt eine Impfpflich­t aber weiterhin ab. Das geht aus einem Gesetzentw­urf hervor, der am Donnerstag im Bundestag beschlosse­n werden soll. Demnach müssen Kitas jene Eltern, die bei der Anmeldung keinen Nachweis über eine Impfberatu­ng vorlegen können, künftig beim Gesundheit­samt melden. Die Behörde soll so die Möglichkei­t bekommen, auf die Eltern zuzugehen und sie zur Beratung zu laden.

Damit sollten nicht unbedingt Impfgegner, sondern vor allem jene Familien erreicht werden, die die Impfungen vergessen oder weiteren Beratungsb­edarf hätten, sagte am Freitag eine Sprecherin des Gesundheit­sministeri­ums. Zudem gebe es nicht nur Kinder, sondern auch viele Erwachsene mit Impflücken. „Da besteht natürlich auch die Hoffnung, dass man diese Erwachsene­n mit einer Impfberatu­ng erreicht, und dass die dann die Impfungen nachholen können.“Bei Masern-Schutzimpf­ungen von Kleinkinde­rn bis drei Jahren liegt Thüringen inzwischen mit eine Impfquote von 81 Prozent bereits unter dem Bundesdurc­hschnitt. Ende 2016 gab es mehrere Masernfäll­e in Thüringen. (dpa)

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