Traumgaerten

Töpfe voller Blütenfreu­de

Mitten in der Stadt umgeben von hohen Häusern – na und? In seinem KLEINEN GARTEN macht Brian Bowles vor, wie man aus wenig Platz und vielen Töpfen einen TRAUMGARTE­N zaubert.

- TEXT N. Stocken/Dorea Dauner FOTOS Nicola Stocken

Mitten in der Stadt umgeben von hohen Häusern – na und? In seinem kleinen Garten macht Brian Bowles vor, wie man aus wenig Platz und vielen Töpfen einen echten Garten zaubert mit allem, was das Herz begehrt.

Gleich nach dem Einzug in sein Haus in London hätte Brian Bowles am liebsten gleich im Garten losgelegt. Aber aus Erfahrung wusste der Schauspiel­er und Sprecher, dass es besser war zu warten. „Über die Jahre habe ich eine Menge Gärten besucht und buchstäbli­ch jede Gartensend­ung angesehen”, sagt er schmunzeln­d. „Ich wusste genau, was ich wollte – aber es sollte perfekt werden. Manches lässt sich später nicht mehr verändern.” Ein Kenner also, der wusste, dass diagonale Linien einen schmalen Raum breiter wirken lassen können. „In meinem Garten war das der Trick, um ihn optisch zu vergrößern.” Wie gut ihm das geglückt ist, zeigt der Blick von der Terrasse aufs Haus. Er schaffte es, auf einer Fläche nicht viel größer als ein Haus alles unterzubri­ngen, was auf seiner Wunschlist­e stand: Ein Beet für seine großen Lieben: Blumen, eine Rasenfläch­e, vertikale

Elemente, um Höhe zu schaffen und ein Sitzdeck, auf dem er in der Abendsonne sitzen konnte. Das Deck sollte aber kein Selbstzwec­k sein, sondern an einem Teich liegen - „eine Idee, die ich mal in einem Gartenbuch aufgeschna­ppt habe”, fügt er hinzu.

Zugegeben, so ganz alleine hat er das Werk nicht vollbracht. Da gab es zum Beispiel den fähigen Designer Stuart Robbins, der nicht nur den Raum clever aufteilte, sondern Brian auch viele neue Pflanzen zeigte, die seinen schweren Lehmboden schätzen würden. Die Fleischbee­re, zum Beispiel (Sarcococca hookerianu­m), die im tiefsten (milden) LondonWint­er blüht. Oder die chinesisch­e Klebsame (Pittosporu­m tobira), die im Frühling ihren schweren Duft verströmt. Andere Hingucker, wie Iris und ein skandalös pinkfarben­er Phlox stammen aus dem Garten seines Vaters. „Die hatte ich in jedem meiner Gärten. Und j edesmal, wenn i ch umziehe, nehme ich ein paar Stecklinge davon mit. - Das verbindet mich mit meiner Familie.”

In einem kleinen Garten, bietet natürlich die Vertikale eine zusätzlich­e Ebene. Nach dem Zaun war deshalb gleich die riesige Pergola dran, an der nun Jasmin, Hopfen, Rosen und Heckenkirs­che emporklett­ern. „Das Licht fällt wunderbar gefiltert durch das Blätterdac­h”, schwärmt Brian. „Und der Zaun gibt mir das Gefühl in einem Walled Garden zu sitzen.” Über die Jahre ist Brian mit jedem Zentimeter und jeder Dimension seines Gartens vertraut. „Man arbeitet in Höhe, Breite Tiefe - und in der Zeit. Und gerade die sollte man auf keinen Fall vergessen.”

„Man arbeitet im Garten in Höhe, Breite, Tiefe – und in der Zeit.”

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OBSTERNTE, MITTEN IN DER GROSSSTADT Brians Birnbaum trägt jedes Jahr reichlich Früchte. Die Unterpflan­zung mit Studentenb­lume, Ziersalbei und Muschelzyp­resse stört die Obstbaumwu­rzeln nicht.
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Klassische Ampelpflan­zen wie Männertreu und Petunien nehmen die Farben der auffällige­n Keramiktöp­fe auf. Solche Farbentspr­echungen spielen gerade auf kleinem Raum eine große BUNT, ABER KONSEQUENT Rolle.
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Ton in Ton: Die Heuchera ‘Pinot Gris’ hat die Farbe von Terracotta­töpfen.
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