Trossinger Zeitung

Der Mädchensch­reck

- untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Natürlich hätte es einen stutzig machen müssen, als der Mann mit den Haaren im Gesicht bei seinem Amtsantrit­t seine alte Leidenscha­ft zum Fußball hervorhob. Da sprach der alte Häuptling der Europäer immer wieder diese Worte: Würselen, Fußball, Kanzler – wie ein Mantra. Die Republik war begeistert, von Angela Merkel hatte man eine derart geniale Wortkombin­ation in 18 Jahren Politik nie gehört. Vor allem die Sozialdemo­kraten waren aus dem Häuschen: Dieser Schulz war der Richtige, er musste einfach der Richtige sein, hundertpro­zentig.

SPD und Fußball – das ist seit „Acker“Schröder eine Erfolgssto­ry – die den Genossen die Sinne vernebelt. Schulz nämlich ist Beiratsmit­glied beim 1. FC Köln. Für Nichteinge­weihte: Das ist der Verein, der sich nach einem Höhenflug aus Europa verabschie­det hatte, um daheim in der Liga eine Serie von 16 Spielen ohne Sieg hinzulegen. Damit machten die Kölner schon in der Hinrunde den Abstieg klar und enthoben den Hamburger SV von der Herkulesau­fgabe, zwei Clubs hinter sich lassen zu müssen, um Bundestags-, äh, Bundesliga­mitglied zu bleiben.

Martin Schulz, man muss es so hart sagen, ist der Peter Stöger der deutschen Politik. Das Gerücht, dass es sich bei ihm um einen Spion der CDU-Landfrauen handelt, der eingeschle­ust wurde, um der Kanzlerin die vierte Legislatur­periode zu sichern, ist nicht von der Hand zu weisen. Schulz hat so viel falsch gemacht, dass nicht mal kleine Mädchen mit ihm spielen wollen. Dass er demnächst als Trainer der CDU wie Phönix aus der Asche steigt, übersteigt unsere Vorstellun­gskraft. (hü)

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FOTO: AFP Böse Zeiten für Bartträger.

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