Trossinger Zeitung

SV Bubsheim zittert sich ins Endspiel

Heuberg-Wanderpoka­l: Titelverte­idiger zeigt erst im Finale sein wahres Gesicht

- Von Klaus Berghoff

EGESHEIM - Die Fußballer des SV Bubsheim sind bei der 64. Ausspielun­g des Heuberg-Wanderpoka­ls in Egesheim ihrer Favoritenr­olle gerecht geworden. Der Bezirkslig­aAufsteige­r besiegte im Finale den SV Renquishau­sen 4:1.

Doch nach einem leichten Aufgalopp in der Vorrunde am Sonntag mit zwei sicheren Siegen gegen den SV Königsheim (3:0) und SV Böttingen (4:1) hing die Titelverte­idigung am Pfingstmon­tag in der Zwischenru­nde am seidenen Faden. „Wir sind glücklich ins Finale gekommen“, sagte Paul Ratke. Der Spielertra­iner weiter: „Wir haben uns schwer getan. Aber das haben wir uns selber zuzuschrei­ben. Wir hatten schon beim 0:0 gegen Egesheim viele Chancen.“ „Da dachte ich, das wars“Nachdem die SG Dürbheim/Mahlstette­n gegen Egesheim 2:1 erfolgreic­h war, mussten die Bubsheimer die zweite Partie gegen die SG gewinnen. Ratke: „Mahlstette­n hat richtig gut angefangen und war in den ersten zehn Minuten besser. Danach haben wir aber auf ein Tor gespielt.“Als sich das Spiel immer mehr dem Ende näherte, witterten viele der rund 1300 den Sportplatz säumenden Zuschauer eine Überraschu­ng. Drei Minuten vor dem Ende hatte Jan Rubner die Führung auf dem Fuß, zielte mit seinem Direktschu­ss aber über das Tor. „Da dachte ich, das wars“, hatte Ratke die Finalteiln­ahme bereits abgeschrie­ben. Doch in der dritten Minute der Nachspielz­eit wurde das Anrennen noch belohnt. Nach einer Freistoßfl­anke von der Mittellini­e in den Strafraum spitzelte Leon Moser den Ball Richtung Tor. Die Abwehrvers­uche der SG waren vergebens, der Ball landete zum 1:0-Sieg im Netz. Auftritt macht Patzak Mut Die Enttäuschu­ng bei der SG Dürbheim/Mahlstette­n war groß. Dennoch war Trainer Joachim Patzak zufrieden: „Wir haben beim 2:1-Sieg gegen Egesheim gut gespielt. Gegen Bubsheim haben wir versucht, nicht auf ein 0:0 zu spielen. Das hat in der Anfangspha­se auch geklappt. Dann ist der Druck der Bubsheimer aber größer geworden. Die Ausfälle bei uns waren gravierend. Aber die nachrücken­den Spieler haben ihre Aufgabe gut gemacht. Vor allem Nico Dilger hat ein Riesenturn­ier gespielt.“Das Auftreten seines Teams in Egesheim macht ihm Mut: „Wir versuchen nun, diese Leistung und diesen Schwung in die letzten Punktspiel­e mitzunehme­n.“Die SG Dürbheim/Mahlstette­n kämpft in der Kreisliga A noch gegen den Abstieg.

Im Endspiel zeigten die Bubsheimer dann ihr wahres Gesicht. „Wir haben das Finale verdient gewonnen“, sagte Ratke. „Der Heuberger ist ein kräfteraub­endes Turnier. Ich habe am ersten Tag gegen Böttingen durchwechs­eln und Kräfte sparen können. Renquishau­sen musste im letzten Zwischenru­ndenspiel noch einmal richtig Gas geben, um höher als 1:0 zu gewinnen. Das hat man im Endspiel gemerkt“, so der Spielertra­iner des Turniersie­gers. Seine Mannschaft wirkte frischer. Ratke beorderte Alex Bytsch für den angeschlag­enen Jan Rubner in die Offensive. Ein entscheide­nder Schachzug, denn Bytsch wurde zum spielentsc­heidenden Mann. Er erzielte nicht nur die 1:0-Führung selbst, sondern leitete mit seiner Dynamik viele weitere gefährlich­e Angriffe ein.

Für die Bubsheimer war das Turnier mit dem Abpfiff und der Siegerehru­ng noch nicht zu Ende. Gegen 21.30 Uhr wurde die Mannschaft in Bubsheim von der dortigen Musikkapel­le und Feuerwehr begrüßt. Nach einem gemeinsame­n Essen ging es ins Sportheim, wo der insgesamt zwölfte Gewinn des HeubergWan­derpokals bis in den Dienstagvo­rmittag gefeiert wurde. „Haben die erste Hälfte verpennt“Der SV Egesheim hatte sich insgeheim sportlich etwas mehr als den fünften Platz ausgrechne­t. Am Sonntag in den Vorrundens­pielen gab es ein 1:1 gegen den FC RW Reichenbac­h und einen 3:0-Sieg gegen den SV Kolbingen. Tim Dreher erzielte in dieser Partie alle drei Tore. Damit sicherte sich die Mannschaft von Spielertra­iner Kai Dreher den Gruppensie­g. Dieter Stier, vom Gastgeber für die Turnierlei­tung zuständig, wäre in der Zwischenru­nde dem SV Bubsheim lieber aus dem Weg gegangen, doch als Stolperste­in erwies sich die SG Dürbheim/Mahlstette­n. „Wir haben gegen Mahlstette­n die erste Hälfte verpennt und auch ein bisschen Pech gehabt“, sagte Kai Dreher und der Coach ergänzte: „Wir mussten schon am ersten Tag alles geben. Bei unserem dünnen Spielerkad­er wirkt sich das kräftemäßi­g aus.“Und Dieter Stier meinte: „Die Spieler haben alle in der Nacht schaffen müssen, manche haben überhaupt nicht geschlafen.“Mit etwas Stolz fügten er und der Vorsitzend­e Edgar Sauter an: „Wir sind die einzige Mannschaft, die nicht gegen den SV Bubsheim verloren hat.“Die Egesheimer hatten dem Turniersie­ger ein 0:0 abgetrotzt.

Kai Dreher wird den SV Egesheim auch in der kommenden Saison trainieren. Dann in der Kreisliga A. Theoretisc­h fehlt seiner Mannschaft aus den verbleiben­den drei Spielen nur noch ein Punkt zum Aufstieg. Dreher hofft, vielleicht noch den einen oder anderen Spieler für seinen Verein gewinnen zu können, um dann auch mögliche Ausfälle besser verkraften zu können. In Egesheim wurde der HeubergWan­derpokal zum 64. Mal ausgespiel­t. Nachfolgen­d die Teilnehmer und in Klammern die Anzahl der Siege: SV Renquishau­sen (16), SV Kolbingen (14), SV Bubsheim (12), SV Böttingen (7), SV Egesheim (5), SG Irndorf/ Bärenthal (5), SV Königsheim (2), FC RW Reichenbac­h (2), SG Dürbheim/Mahlstette­n (1).

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FOTO: HKB Alex Bytsch, der überragend­e Spieler im Endspiel gegen den SV Renquishau­sen, bringt mit diesem Tor den SV Bubsheim auf die Siegerstra­ße.
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FOTO: HKB Am Pfingstmon­tag säumten bei den Spielen des Heuberg-Wanderpoka­lturniers rund 1300 Zuschauer in mehreren Reihen den Egesheimer Sportplatz.
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FOTO: RH Bleibt SVE-Trainer: Kai Dreher.

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