SV Bubsheim zittert sich ins Endspiel
Heuberg-Wanderpokal: Titelverteidiger zeigt erst im Finale sein wahres Gesicht
EGESHEIM - Die Fußballer des SV Bubsheim sind bei der 64. Ausspielung des Heuberg-Wanderpokals in Egesheim ihrer Favoritenrolle gerecht geworden. Der BezirksligaAufsteiger besiegte im Finale den SV Renquishausen 4:1.
Doch nach einem leichten Aufgalopp in der Vorrunde am Sonntag mit zwei sicheren Siegen gegen den SV Königsheim (3:0) und SV Böttingen (4:1) hing die Titelverteidigung am Pfingstmontag in der Zwischenrunde am seidenen Faden. „Wir sind glücklich ins Finale gekommen“, sagte Paul Ratke. Der Spielertrainer weiter: „Wir haben uns schwer getan. Aber das haben wir uns selber zuzuschreiben. Wir hatten schon beim 0:0 gegen Egesheim viele Chancen.“ „Da dachte ich, das wars“Nachdem die SG Dürbheim/Mahlstetten gegen Egesheim 2:1 erfolgreich war, mussten die Bubsheimer die zweite Partie gegen die SG gewinnen. Ratke: „Mahlstetten hat richtig gut angefangen und war in den ersten zehn Minuten besser. Danach haben wir aber auf ein Tor gespielt.“Als sich das Spiel immer mehr dem Ende näherte, witterten viele der rund 1300 den Sportplatz säumenden Zuschauer eine Überraschung. Drei Minuten vor dem Ende hatte Jan Rubner die Führung auf dem Fuß, zielte mit seinem Direktschuss aber über das Tor. „Da dachte ich, das wars“, hatte Ratke die Finalteilnahme bereits abgeschrieben. Doch in der dritten Minute der Nachspielzeit wurde das Anrennen noch belohnt. Nach einer Freistoßflanke von der Mittellinie in den Strafraum spitzelte Leon Moser den Ball Richtung Tor. Die Abwehrversuche der SG waren vergebens, der Ball landete zum 1:0-Sieg im Netz. Auftritt macht Patzak Mut Die Enttäuschung bei der SG Dürbheim/Mahlstetten war groß. Dennoch war Trainer Joachim Patzak zufrieden: „Wir haben beim 2:1-Sieg gegen Egesheim gut gespielt. Gegen Bubsheim haben wir versucht, nicht auf ein 0:0 zu spielen. Das hat in der Anfangsphase auch geklappt. Dann ist der Druck der Bubsheimer aber größer geworden. Die Ausfälle bei uns waren gravierend. Aber die nachrückenden Spieler haben ihre Aufgabe gut gemacht. Vor allem Nico Dilger hat ein Riesenturnier gespielt.“Das Auftreten seines Teams in Egesheim macht ihm Mut: „Wir versuchen nun, diese Leistung und diesen Schwung in die letzten Punktspiele mitzunehmen.“Die SG Dürbheim/Mahlstetten kämpft in der Kreisliga A noch gegen den Abstieg.
Im Endspiel zeigten die Bubsheimer dann ihr wahres Gesicht. „Wir haben das Finale verdient gewonnen“, sagte Ratke. „Der Heuberger ist ein kräfteraubendes Turnier. Ich habe am ersten Tag gegen Böttingen durchwechseln und Kräfte sparen können. Renquishausen musste im letzten Zwischenrundenspiel noch einmal richtig Gas geben, um höher als 1:0 zu gewinnen. Das hat man im Endspiel gemerkt“, so der Spielertrainer des Turniersiegers. Seine Mannschaft wirkte frischer. Ratke beorderte Alex Bytsch für den angeschlagenen Jan Rubner in die Offensive. Ein entscheidender Schachzug, denn Bytsch wurde zum spielentscheidenden Mann. Er erzielte nicht nur die 1:0-Führung selbst, sondern leitete mit seiner Dynamik viele weitere gefährliche Angriffe ein.
Für die Bubsheimer war das Turnier mit dem Abpfiff und der Siegerehrung noch nicht zu Ende. Gegen 21.30 Uhr wurde die Mannschaft in Bubsheim von der dortigen Musikkapelle und Feuerwehr begrüßt. Nach einem gemeinsamen Essen ging es ins Sportheim, wo der insgesamt zwölfte Gewinn des HeubergWanderpokals bis in den Dienstagvormittag gefeiert wurde. „Haben die erste Hälfte verpennt“Der SV Egesheim hatte sich insgeheim sportlich etwas mehr als den fünften Platz ausgrechnet. Am Sonntag in den Vorrundenspielen gab es ein 1:1 gegen den FC RW Reichenbach und einen 3:0-Sieg gegen den SV Kolbingen. Tim Dreher erzielte in dieser Partie alle drei Tore. Damit sicherte sich die Mannschaft von Spielertrainer Kai Dreher den Gruppensieg. Dieter Stier, vom Gastgeber für die Turnierleitung zuständig, wäre in der Zwischenrunde dem SV Bubsheim lieber aus dem Weg gegangen, doch als Stolperstein erwies sich die SG Dürbheim/Mahlstetten. „Wir haben gegen Mahlstetten die erste Hälfte verpennt und auch ein bisschen Pech gehabt“, sagte Kai Dreher und der Coach ergänzte: „Wir mussten schon am ersten Tag alles geben. Bei unserem dünnen Spielerkader wirkt sich das kräftemäßig aus.“Und Dieter Stier meinte: „Die Spieler haben alle in der Nacht schaffen müssen, manche haben überhaupt nicht geschlafen.“Mit etwas Stolz fügten er und der Vorsitzende Edgar Sauter an: „Wir sind die einzige Mannschaft, die nicht gegen den SV Bubsheim verloren hat.“Die Egesheimer hatten dem Turniersieger ein 0:0 abgetrotzt.
Kai Dreher wird den SV Egesheim auch in der kommenden Saison trainieren. Dann in der Kreisliga A. Theoretisch fehlt seiner Mannschaft aus den verbleibenden drei Spielen nur noch ein Punkt zum Aufstieg. Dreher hofft, vielleicht noch den einen oder anderen Spieler für seinen Verein gewinnen zu können, um dann auch mögliche Ausfälle besser verkraften zu können. In Egesheim wurde der HeubergWanderpokal zum 64. Mal ausgespielt. Nachfolgend die Teilnehmer und in Klammern die Anzahl der Siege: SV Renquishausen (16), SV Kolbingen (14), SV Bubsheim (12), SV Böttingen (7), SV Egesheim (5), SG Irndorf/ Bärenthal (5), SV Königsheim (2), FC RW Reichenbach (2), SG Dürbheim/Mahlstetten (1).