Kleingärtner, hört die Signale!
Es gibt Neues aus dem WillyBrandt-Haus. In jenem schicken Berliner Gebäude residiert seit Juli 1999 die SPD oder das, was noch von ihr übrig ist. War Namensgeber Brandt einst Bundeskanzler und konnte mit einem Kniefall die Weltenläufe beeinflussen, wissen seine Möchtegern-Nachfolger nicht einmal, ob sie Regierung oder Opposition sind. Angeführt von Obergenossin Andrea Nahles schreitet die Partei dieser Tage jedoch entschlossen zur Tat. Die Sozialdemokraten analysieren, kaum sind neun Monate vergangen, völlig überhastet ihr Abschneiden bei der Bundestagswahl 2013 – Entschuldigung – natürlich 2017. Kein Witz! Der Text dazu steht auf SEITE 6!
Immerhin hat die Obergenossin gestern, also kurz nach Unterzeichnung des Koalitionsvertrags, erkannt, dass es dringend geboten ist, den künftigen SPD-Kanzlerkandidaten zeitnah zu küren. Nahles, sympathisch unbeeindruckt von aktuellen Umfrageergebnissen, erklärte in Berlin: „Wir wollen die Spitzenkandidatur früher und geordneter klären.“
Da die Wahl 2021 quasi vor der Tür steht, war dies eine forsche Aussage, die in den Zentralen ähnlich erfolgreicher Parteien hektische Betriebsamkeit auslösen dürfte – etwa bei der Transhumanen Partei Deutschlands oder beim Ökoanarchistisch-realdadaistischen Sammelbecken. Gewiss hat die Magdeburger Gartenpartei bereits in der örtlichen Schrebergartenkolonie eine Dringlichkeitssitzung anberaumt. Denn auch die dunkelgrünen Kleingärtner wissen: Es ist immer von Vorteil, dem direkten Konkurrenten einen Schritt voraus zu sein. (jos)