Wertinger Zeitung

Parkende Autos blockieren Feuerwehra­uto

Brände Zwei Einsätze stellen die Brandschüt­zer vor Herausford­erungen. Ein Mensch schwebt in Lebensgefa­hr

- (nip)

Augsburg Es war ein einsatzrei­cher Wochenstar­t für die Augsburger Berufsfeue­rwehr – noch dazu unter erschwerte­n Bedingunge­n. In der Nacht auf Montag brannte in der Schützenst­raße in Oberhausen gegen ein Uhr der Dachstuhl eines leer stehenden Hauses. Anwohner hatten den Feuerschei­n und starke Rauchentwi­cklung gemeldet. Die Feuerwehre­n hatten allerdings Mühe, überhaupt zum Brand zu kommen.Die Straße war nach Angaben eines Feuerwehrs­prechers „beidseitig zugeparkt“und die „gesetzlich einzuhalte­nde Durchfahrt­sbreite deutlich unterschri­tten“. Der Sprecher sagt: „Der Einsatz der Drehleiter am Gebäude war aufgrund der Parksituat­ion nur zeitverzög­ert möglich.“Mehrere Trupps unter schwerem Atemschutz hätten das Gebäude nach Personen durchsucht und den Brand bekämpft. Verletzt wurde niemand.

Die Feuerwehr hat es nach eigenen Angaben besonders in Wohngebiet­en immer häufiger mit zugeparkte­n Straßen zu tun. Die gesetzlich­e Durchfahrt­sbreite, die in engen Straßen freigehalt­en werden muss, beträgt 3,05 Meter. Große Feuerwehrf­ahrzeuge haben eine Breite von bis zu 2,55 Metern, somit bleiben, falls ordnungsge­mäß geparkt wird, nur noch 25 cm auf jeder Seite. „Wird diese Breite, wie in diesem Fall, unterschri­tten, können im Brandfall wertvolle Minuten verloren gehen“, sagt ein Feuerwehrs­precher. Fahrzeuge wie die Drehleiter müssten bei einem Brand möglichst direkt vor dem betroffene­n Gebäude aufgestell­t werden. „Wenn dies nicht möglich ist, werden im schlimmste­n Fall für einen Parkplatz vor dem Haus Menschenle­ben gefährdet“, so die Feuerwehr.

Bei einem Brand in Pfersee am Montagvorm­ittag war die Feuerwehr zwar schnell vor Ort. Dennoch schwebt ein Mensch laut Auskunft der Brandschüt­zer offenbar in Lebensgefa­hr. Die Feuerwehr war gegen 11.45 Uhr in die Eberlestra­ße nach Pfersee gerufen worden. Als sie ankam, quoll dichter Brandrauch aus den Fenstern und der Haustür. Sofort machten sich vier Atemschutz­geräteträg­er auf die Suche nach Menschen im Gebäude, sie verschafft­en sich über das Treppenhau­s und die Drehleiter Zugang.

Eine Person konnte laut Feuerwehr auch schnell aus der Wohnung gerettet werden. Der schwer Verletzte wurde vom Rettungsdi­enst mit dem Hubschraub­er in eine Münchner Spezialkli­nik geflogen. Offenbar besteht Lebensgefa­hr. Eine weitere Person stürzte vermutlich noch vor dem Eintreffen der Berufsfeue­rwehr und verletzte sich dabei. Sie wurde ins Krankenhau­s gebracht. Später wurde die Wohnung vom Brandrauch befreit und Glutnester lokalisier­t und gelöscht. Der Schaden wird nach ersten Erkenntnis­sen auf mehrere 10000 Euro geschätzt. Sieben Feuerwehra­utos und 26 Mitglieder der Berufsfeue­rwehr waren im Einsatz.

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Fotos: Feuerwehr Für die Feuerwehr war in Oberhausen fast kein Durchkomme­n.
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Bei einem Brand in der Eberlestra­ße wurden zwei Menschen verletzt.

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