Was ist dieser Titel wert?
Das Hygienekonzept, das die Basketball-Bundesliga ihrem Meisterturnier überstülpte, hat dichtgehalten. Damit ist der BBL ein Coup gelungen, der in der Sportwelt aufmerksam beobachtet wurde. Sie hat es geschafft, zehn Mannschaften und all die Helfer drumherum sicher durch das Turnier zu bringen. Aufwand und Risiko waren groß. Bleiben zwei Fragen: Welchen Wert hat der Meistertitel, der an Berlin vergeben wurde? Und: Was hat die BBL davon, dieses Turnier durchgezogen zu haben?
Es ist ein Meistertitel light. Mehrere Mannschaften scheuten das finanzielle Risiko und traten nicht an. Mehrere ausländische Profis blieben in der Heimat – die Lücken wurden mit Spielern aus Teams aufgefüllt, die nicht antraten.
Ob und wie die BBL davon profitiert, dass sie der Pandemie getrotzt hat, lässt sich (noch) nicht beantworten. Aufmerksamkeit war ihr sicher. Ob aber ein steriles Turnier samt Hygiene-Meister dem deutschen Basketball nachhaltig hilft? Mindestens fraglich.
Immerhin sind sie dort nun reich an Erfahrung im Umgang mit dem Virus. Das kann sich noch als extrem wichtig erweisen: Nämlich wenn es darum geht, das erfolgreiche Konzept um die Komponente „Zuschauer“zu erweitern. Denn ohne die ist nicht nur Profi-Basketball ein Minus-Geschäft.