Natürliche Feinde als Alternative
Roquetas – jan. Die Kommunalregierung der PP in Roquetas hat versichert, dass nach der neuerliche Stechmückenplage die Maßnahmen zu dessen Ausräucherung verstärkt worden seien. Die Oppositionsparteien werfen ihr indes vor, die Prävention wieder einmal vernachlässigt und zu spät reagiert zu haben. Die Umweltvereinigung Serbal hat unterdessen gefordert, zum Kampf gegen die Mosquitos die Anisedlung ihrer natürlichen Feinde wie Fledermäuse und bestimmte Vogelarten zu fördern. Seine erste große Einzelausstellung in seiner Wahlheimat Roquetas hatte Heinz Udo Zemlin im Jahr 2005 in der Burg Santa Ana am Hafen. Seine kreative Vielseitigkeit und seine stilistische Versiertheit stellte der deutsche Künstler seither im Umland auf zahlreichen individuellen und kollektiven Expositionen unter Beweis.
Deren Besucher überraschte der gerne mit neuen Techniken und Materialien experimentierende Maler, Fotograf und Bildhauer immer wieder mit originellen, sich von vorherigen Arbeiten abhebenden Kreationen. Das wird sicherlich auch bei seiner nächsten Werkschau der Fall sein, die am morgigen Freitagabend um 20 Uhr in der städtischen Musikschule in El Parador eröffnet und dort bis zum 21. Juni zu sehen sein wird.
Japanische Handwerkskunst
Für einen Teil der Exponate, die auf der Ausstellung zu sehen sein werden, ließ sich Heinz Udo Zemlin von einem längeren Aufenthalt in Japan inspirieren. Im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Hannover, wo er seinerzeit lebte, und Hiroshima besuchte Zemlin 1982 das Land der aufgehenden Sonne, um dort eine Fotoausstellung über das Arbeiterviertel Linden der niedersächsischen Landeshauptstadt zu organisieren.
„Man stellte mir damals eine junge, deutschsprechende Studentin zur Seite, die mir viele Türen öffnete, die sonst verschlossen geblieben wären“, erinnert sich der Künstler. Mit ihr zog er durch das Land und konnte dabei die großen Meister alter Handwerkstraditionen wie Schriftenmaler, Keramiker, Schwertmacher oder Kimono- Schneider kennenlernen. Seine Eindrücke, die er während der Reise in Skizzen festhielt, verarbeitete er später in einer Bilderserie.
Daneben wird Zemlin auf der Schau in der Musikschule mehrere Gemälde zeigen, die von der Comedia del Arte beeinflusst wurden. „Vom Kulturamt der Stadt Roquetas wurde ich unlängst einmal zur Aufführung einer Zarzuela eingeladen“, erklärt Zemlin den Hintergrund. „Ein Genre das ich bis dahin nicht kannte und das vergleichbar ist mit der komischen deutschen Oper“, fährt er fort.
Italienische Schauspielkunst
„Die Inszenierung erinnerte mich an einen Beitrag, den ich in jungen Jahren im Fernsehen über ein Wandertheater gesehen hatte“, bemerkt der Künstler. Das Wandertheater wiederum habe seinen Ursprung in der italienischen Come- dia del arte. Und in Italien hatte Zemlin einst Kunstwerke über die Comedia del Arte gesehen, von denen er sich für eine weitere Bilderserie inspirieren ließ.
Die Ausstellung runden eine Reihe von Zeichnungen ab, die im vergangenen Jahr bereits auf einer weiteren Exposition in Vicar zu sehen waren, auf der Zemlin seine bisherigen fünfzig Jahre in der Kunst Revue passieren ließ. Neben seinen eigenen Werken wird die Schau aber auch noch die Arbeiten von sechs jungen Nachwuchsmalern – Lola, Natalia, Curro, Pablo, Claudia und Petra – beinhalten, die der Künstler quasi unter seine Fittiche genommen hat.
Es ist dies nicht das einzige Mal, dass Heinz Udo Zemlin eine seiner Ausstellung nutzt, um Heranwachsenden die Möglichkeit zu eröffnen, ihre ersten malerischen Arbeiten zu präsentieren. Seit einigen Jahren gibt der Künstler nämlich in seinem Wohnumfeld, das sich wegen diverser Umzüge mehrmals änderte, seine Erfahrungen großzügigerweise an daran interessierte Kinder weiter.
Die Idee kam ihm, als er mit seiner Frau Mara auf den Sohn einer Nachbarin aufpasste, da diese arbeiten musste und niemanden hatte, um den Kleinen in Obhut zu geben. „Der Junge war doch sehr nervös, mit der Malerei aber konnte ich seinen Drang zur Bewegung in anderen Bahnen lenken“, blickt Zemlin zurück. Nach dem Malen war er dann viel entspannter und ausgeglichener“, ergänzt er.
Die Exposition wird mit Gemälden von Kindern komplettiert
Magisches Erlebnis
Seither bemüht er sich, Kinder für die Kunst zu gewinnen. „Aufbauend auf ihrem sicheren Gefühl für Farben, dass sie mitbringen, will ich ihr Interesse und ihre Neugier wecken“, bemerkt Zemlin. Für die Kunst begeistern könne man die Heranwachsenden am besten, wenn sie dabei ein Erfolgserlebnis verspüren. Und dies ermöglicht er ihnen, in dem er ihnen Hilfsmittel zeigt, die professionelle Maler nutzen, im Kunstunterricht aber nicht vermittelt werden. Mit diesen Tricks könnten die Kinder schon in ganz jungen Jahren erstaunliche Werke schaffen, von denen sie selbst total überrascht seien.