Neues vom Brot
Landwirtschaftsministerium bereitet Dekret vor – Schärfere Kennzeichnung
Madrid – tl. Wer aus einen Vollkornbrot-Land wie Deutschland kommt, wundert sich hierzulande im Supermarkt, was alles als „pan integral“verkauft wird. Damit soll jetzt Schluss sein. Das Landwirtschaftsministerium bereitet ein Dekret vor, das eine 34 Jahre alte Regelung ablöst und das Lebensmittel Brot an die neuen Verbrauchergewohnheiten anpasst. Inzwischen liegt ein Entwurf vor, bis Ende des Jahres soll das Dekret stehen.
Vor allem die Produktbezeichnungen werden künftig weitaus strikter ausfallen. Wo „integral“draufsteht, soll auch wirklich „integral“drin sein. Eine Studie der Universität Valladolid hat ergeben, dass in Spanien nur 35 Prozent der als „pan integral“angebotenen Brote wirklich vollständig aus Vollkornmehl bestehen. Die alte Regelung von 1984 beinhaltete beispielsweise keine Vorschrift, wie viel Vollkornmehl ein Brot enthalten muss, um als Vollkornbrot ausgezeichnet zu werden. Zur Ehrenrettung der spanischen Bäcker sei gesagt, dass es noch nicht einmal eine EU-weite Regelung gibt. In Deutschland muss ein Vollkornbrot zu 90 Prozent aus Vollkornmehl und -schrot bestehen. In Großbritannien lautet die Regel: 51 Prozent oder mehr.
Ob die Neuregelung Lust auf mehr Brot macht? Spanier jedenfalls essen immer weniger Brot. 2017 waren es im Schnitt 32,5 Kilo pro Kopf. Sechs Prozent weniger als im Jahr zuvor. Vor zehn Jahren waren es noch fast 43 Kilo gewesen.