US-Behörde hat 1500 illegal eingereiste Kinder «verloren»
WASHINGTON. Kinder, die allein illegal in die USA einreisen, kommen in die Obhut des Staates. Der hat nicht immer den Überblick.
Berichte, dass fast 1500 Migrantenkinder unter der Obhut des Staates «unauffindbar» seien, sorgen in den USA für Aufre- gung. Tausende Minderjährige, die illegal und unbegleitet in die USA einreisen, werden bei Pflegefamilien und in Heimen im ganzen Land untergebracht. 1475 davon habe man aus den Augen verloren, gab Steven Wagner vom Bundesministerium für Gesundheit und soziale Dienste jüngst vor einer Kommission des US-Senats zu. Am Wochenende wurde das Thema in Politsendungen heiss diskutiert. Auch, weil der frühere Senator Rick Santorum am Sonntag auf CNN Wagners Aussage relativiert hatte: «Verloren» bedeute nur fehlender Kontakt zu den Aufsichtsberechtigten.
Bürger und NGO forderten eine Erklärung der Regierung, Tweets mit den Hashtags #WhereAreTheChildren und #MissingChildren nahmen an Fahrt auf. Derer bedienten sich Kritiker von Trumps «Null Toleranz»-Einwanderungspolitik auch in Kommentaren zu einem neuen Tweet der Präsidententochter Ivanka Trump. Diese hatte sich am Sonntag verzückt mit Söhnchen Theodore gezeigt. Tausende Nutzer prangerten die Praxis an, dass USGrenzbeamte illegalen Einwanderern ihre Kinder wegnehmen. Politologe Brian Klaas warf der 36-Jährigen vor, ignorant zu sein. Angesichts wachsender Empörung, dass «kleine Kinder an der Grenze gewaltsam aus den Armen ihrer Eltern gerissen werden», sei Ivanka Trumps Foto mit Kind taktlos.