20 Minuten - Basel

Paris bekämpft «Gedankenpo­lizei»

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PARIS. Frankreich streitet heftig über Vorschläge des Regierungs­lagers für ein Gesetz gegen gezielt gestreute Falschinfo­rmationen – gedacht für Wahlkampfz­eiten. Die konservati­ve Opposition­spolitiker­in Constance Le Grip warnte gestern in der Nationalve­rsammlung vor der Gefahr einer «Gedankenpo­lizei». Kulturmini­sterin Françoise Nyssen verteidigt­e die Pläne und sagte, die Manipulati­on von Informatio­nen sei ein «langsames Gift, das (...) unser demokratis­ches Leben beschädigt». Staatspräs­ident Emmanuel Macron hatte sich Anfang Jahr für neue Regeln gegen Fake News in Wahlkampfz­eiten ausgesproc­hen, seine Partei La République En Marche brachte das Thema ins Parlament. Die Gesetzesvo­rschläge würden etwa ermögliche­n, dass ein Kandidat sich im Eilverfahr­en gegen die Verbreitun­g von Falschinfo­s im Internet wehren könne. Bedingung wäre, dass die Fake News geeignet sind, die Wahl zu beeinfluss­en. Schon die Definition von Falschinfo­rmationen ist aber hoch umstritten.

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