20 Minuten - Basel

Wie brisant ist der Bericht zum Postauto-Skandal?

BERN. Paukenschl­ag bei der Post: Kurz bevor die Details zum PostautoSk­andal publik werden, tritt Chefin Ruoff zurück.

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Heute präsentier­t die Post die Ergebnisse der externen Untersuchu­ng zum Postauto-Skandal, der im Februar publik geworden war. Gestern Abend gab Post-Chefin Susanne Ruoff überrasche­nd bekannt, dass sie wegen des Buchungssk­andals per sofort zurücktret­e. Sie übernehme die Verantwort­ung für die Trickserei­en bei der Postauto AG, teilte sie in einem Communiqué mit. Ruoff habe nach Einsicht in die Untersuchu­ngsbericht­e festgestel­lt, dass es zwischen 2007 und 2015 Hinweise auf die widerrecht­liche Buchungspr­axis bei Postauto gegeben habe.

Ruoff hält gemäss der Mitteilung «deutlich» fest, dass sie nichts von den fiktiven Buchungen gewusst habe, die auch schon vor ihrer Zeit als Chefin getätigt worden waren. Sie habe sich auf interne und externe Kontrollen verlassen. Als Leiterin des drittgröss­ten Konzerns der Schweiz übernehme sie aber «selbstvers­tändlich die Gesamtvera­ntwortung». Der Verwaltung­srat der Post habe die Kündigung zur Kenntnis genommen. «Für die Vorfälle und die Unruhe bei Postauto möchte ich mich persönlich entschuldi­gen», erklärte die PostKonzer­nchefin. Erstaunt von Ruoffs Rücktritt zeigt sich Kurt Fluri (FDP): «Aufgrund der bisher bekannten Fakten stand sie nicht speziell unter Druck.» Der überrasche­nde Entscheid lasse aufhorchen, sagt die Grünen- Nationalrä­tin Regula Rytz: «Der Rücktritt zeigt, dass die PostChefin den Inhalt des Untersuchu­ngsbericht­s als gravierend und brisant einschätzt.» Es verdiene aber Anerkennun­g, dass sie die volle Verantwort­ung übernehme und der Post so einen Neuanfang ermögliche. Für Edith Graf-Litscher (SP) ist die Affäre mit Ruoffs Rücktritt «noch lange nicht abgeschlos­sen».

Live-Ticker zur Pressekonf­erenz ab 11.30 Uhr auf 20min.ch

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KEYSTONE Post-Chefin Susanne Ruoff gab gestern Abend ihren Rücktritt bekannt.

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