20 Minuten - Basel

Flüchtling­sdrama: Italien bleibt hart, Spanien hilft

ROM. Italien verweigert 629 Flüchtling­en die Aufnahme. Die Menschen harren seit Samstag aus. Jetzt hilft Spanien.

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Im Streit um die Aufnahme von 629 Flüchtling­en von einem Schiff im Mittelmeer hat sich Spanien in einer humanitäre­n Geste bereit erklärt, die Menschen ins Land zu lassen. «Es ist unsere Pflicht, dabei zu helfen, eine humanitäre Katastroph­e zu verhindern», sagte Spaniens Regierungs­chef Pedro Sánchez gestern. Italien und Malta verweigert­en die Aufnahme zwei Tage lang, beide Länder sahen jeweils die andere Seite in der Verantwort­ung. Trotz internatio­nalen Drucks, auch die EUKommissi­on schaltete sich ein, blieben beide Seiten unnachgieb­ig. Die 629 Flüchtling­e und Migranten waren am Samstag bei diversen Rettungsak­tionen von SOS Méditerran­ée aufgenomme­n worden. Demnach sind an Bord auch 123 unbegleite­te Minderjähr­ige, elf Kleinkinde­r und sieben Schwangere.

Seenothelf­er sind nach der Europäisch­en Menschenre­chtskonven­tion verpflicht­et, Aufgenomme­ne zum «nächsten sicheren Hafen» zu bringen. «Leben zu retten, ist eine Pflicht, Italien in ein riesiges Flüchtling­slager zu verwandeln, nicht», twitterte Italiens Innenminis­ter Matteo Salvini von der fremdenfei­ndlichen Lega-Partei gestern. Laut Berichten hatte er zuvor mit einer Schliessun­g italienisc­her Häfen für Flüchtling­e gedroht, sollte Malta sich weiter verweigern. Dort hiess es am Sonntag, Malta verhalte sich «vollständi­g seinen internatio­nalen Verpflicht­ungen entspreche­nd».

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AFP Italien und Malta lassen die 629 auf dem Mittelmeer aufgegriff­enen Menschen nicht an Land. Nun erklärt sich Spanien dazu bereit, die Flüchtling­e und Migranten aufzunehme­n.

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