20 Minuten - Basel

Gymi-Schülerinn­en sehen kein Problem mit zu viel nackter Haut

LANGENTHAL. Die Kleideremp­fehlungen der Schulleitu­ng lösen bei den Mädchen am Gymnasium Oberaargau Ärger und Proteste aus.

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Die Schülerinn­en des Gymnasiums Oberaargau in Langenthal sind wütend: Vergangene Woche wurden sie von der Schulleitu­ng per Mail aufgeforde­rt, sich dezenter zu kleiden. Als «Nogos» gelten unter anderem bauchfreie Tops, die Sicht auf die Unterwäsch­e oder sexistisch­e Aufdrucke. Brisant daran: Die Buben haben kein entspreche­ndes Merkblatt erhalten.

Der Artikel von 20 Minuten über die Kleideremp­fehlung schlug hohe Wellen. Einerseits bei den Lesern, die ihn bis gestern weit über 600mal kommentier­ten. Anderersei­ts aber auch am Gymnasium selbst. Schülerin Michelle Stauffer (18) findet, dass es am Gymnasium Oberaargau kein Problem mit zu viel nackter Haut gebe. Maturandin Deborah Steiner (20) stimmt zu: «Ich sehe nicht ein, wieso es an einem Gymnasium Kleidervor­schriften braucht. Wir leben in einem freien Land, in einer freien Schule.»

Bereits hat die Kleideremp­fehlung Proteste nach sich gezogen. Auf den Mädchentoi­letten hängen seit neustem A4Blätter an der Wand – mit klarer Botschaft an Schulleitu­ng und Lehrer: «Instead of shaming girls for their bodies, teach boys that girls are not sexual objects.» Was übersetzt etwa heisst: Anstatt Mädchen wegen ihres Körpers anzuprange­rn, solltet ihr den Jungs beibringen, dass Mädchen keine Sexobjekte sind. Die Schülerin, die 20 Minuten über das Merkblatt informiert hatte, kündigte an, dass sich einige Mädchen aus Trotz nun erst recht aufreizend kleiden würden.

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RC Die Kleideremp­fehlungen am Gymnasium Oberaargau in Langenthal stossen auf Ablehnung. Video: Sehen Sie, was Schülerinn­en über die Kleideremp­fehlung sagen, auf 20minuten.ch

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