Wal verendet qualvoll – mit 80 Plastiksäcken im Magen
BANGKOK. Die thailändische Küstenwache fand an der Grenze zur malaysischen Küste einen halbtoten Wal.
Der Grindwal war in einem Kanal an der Grenze zu Malaysia gefunden worden. Er habe kaum mehr schwimmen können und habe offensichtlich sehr gelitten, berichten Helfer. Mit Booten versuchten sie, das Tier zu unterstützen und zu stabilisieren, auch ein Sonnenschutz wurde errichtet. Doch alle Pflege half nichts, der junge Grindwal starb vier Tage später. Bevor das Tier verendete, erbrach es fünf Plastiksäcke. Mehr davon kamen dann bei der Autopsie des Säugers zutage: Über 80 Plastiktüten fanden Biologen im Magen des Tieres. Der Plastik wog insgesamt acht Kilogramm.
Man habe alles versucht, um dem Wal zu helfen, sagte der Meeresbiologe Thon Thamrongnawasawat von der Universität Kasetsart. Aber: «Wenn man 80 Plastikbeutel im Magen hat, dann stirbt man.» Das Tier habe keine nährstoffhaltige Nahrung mehr aufnehmen können. Thon zufolge verenden vor Thailands Küste jährlich mindestens 300 Meerestiere, weil sie im Meer treibenden Plastik fressen. «Für Wale, Meeresschildkröten und Delfine ist das ein Riesenproblem.»
Das Königreich Thailand zählt zu den weltweit grössten Verbrauchern von Plastiksäcken. Die Regierung hat letzten Monat angekündigt, dass sie eine Steuer auf Plastiksäcke ins Auge fasse.