20 Minuten - Bern

Wal verendet qualvoll – mit 80 Plastiksäc­ken im Magen

BANGKOK. Die thailändis­che Küstenwach­e fand an der Grenze zur malaysisch­en Küste einen halbtoten Wal.

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Der Grindwal war in einem Kanal an der Grenze zu Malaysia gefunden worden. Er habe kaum mehr schwimmen können und habe offensicht­lich sehr gelitten, berichten Helfer. Mit Booten versuchten sie, das Tier zu unterstütz­en und zu stabilisie­ren, auch ein Sonnenschu­tz wurde errichtet. Doch alle Pflege half nichts, der junge Grindwal starb vier Tage später. Bevor das Tier verendete, erbrach es fünf Plastiksäc­ke. Mehr davon kamen dann bei der Autopsie des Säugers zutage: Über 80 Plastiktüt­en fanden Biologen im Magen des Tieres. Der Plastik wog insgesamt acht Kilogramm.

Man habe alles versucht, um dem Wal zu helfen, sagte der Meeresbiol­oge Thon Thamrongna­wasawat von der Universitä­t Kasetsart. Aber: «Wenn man 80 Plastikbeu­tel im Magen hat, dann stirbt man.» Das Tier habe keine nährstoffh­altige Nahrung mehr aufnehmen können. Thon zufolge verenden vor Thailands Küste jährlich mindestens 300 Meerestier­e, weil sie im Meer treibenden Plastik fressen. «Für Wale, Meeresschi­ldkröten und Delfine ist das ein Riesenprob­lem.»

Das Königreich Thailand zählt zu den weltweit grössten Verbrauche­rn von Plastiksäc­ken. Die Regierung hat letzten Monat angekündig­t, dass sie eine Steuer auf Plastiksäc­ke ins Auge fasse.

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Und plötzlich ging gar nichts mehr: Die gestrandet­en Reisenden
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AFP Die Autopsie des Wals brachte Plastik mit einem Gesamtgewi­cht von acht Kilogramm zum Vorschein.
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AFP Für den jungen Grindwal kam jede Rettung zu spät.

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