Das Schicksal eines grossen Liebenden
Richard Fariña, «Been down So Long It Looks Like up to Me», Steidl-Verlag, 382 Seiten, 39 Franken.
ROMAN. Gnossos Pappadopoulis, genannt Paps, ist ein falscher Student, ein Fabulierer und Frauenheld, ein Reisender und Randalierer.
Und nicht zuletzt ist er sämtlichen Arten des Rausches sehr zuneigt. Er ist der klassische Vertreter der Rebellion an einer ebenso sittenstrengen wie autoritären amerikanischen Universität um 1960, zeitlich also zwischen der Beat-Generation und den Hippies. Doch dann passiert Paps etwas Unerhörtes: Er verliebt sich in die Studentin mit den grünen Strümpfen.
Richard Fariña, 1937 geboren, ist, wenn überhaupt, eher als Musiker bekannt. Zusammen mit seiner Frau Mimi, der Schwester von Joan Baez, bildete er ein damals recht bekanntes Folk-Duo. Fariña wohnte auch mit dem berühmten, geheimnisvollen Schrift- steller Thomas Pynchon zusammen, der hier das Vorwort beigesteuert hat. Mit 29 Jahren starb Fariña bei einem Motorradunfall. Sein Roman über die Selbsterkenntnisse des Antihelden Paps ist eine wunderbare Mischung aus überdrehter Komik, Verschwörungstheorien, surrealistischen Traumbildern und zeitloser Liebesromantik.