Surrealistisches Traumprotokoll
Robert Desnos, «Die Freiheit oder die Liebe», Edition Tiamat, 144 Seiten, 25 Franken.
ROMAN. Der Freibeuter Sanglot und Louise Lame streifen durch Paris, das auch Timbuktu sein könnte. Sie kommen in Irrenhäuser, Mädchenpensionate und an Orte voller Rätsel. Man darf sich beim Lesen im Zauber der Worte und Bilder verlieren, denn die Handlung dieses Romans hat sich von Anfang an im Traum verloren. Robert Desnos war blasphemisch und obszön, er besang die imaginären Barbaren und kam durch die realen Barbaren um. Als Kämpfer der Résistance wurde er denunziert und starb 1945 im KZ Theresienstadt.