Pediküre, Körperrasur und Füsseföhnen ekeln die Leser
LUZERN. Dass sich Fitnesskunden die Scham föhnen, stört viele Leser. Sie nennen weitere Grüsel- Beispiele. Eine Knigge- Expertin erklärt, warum sich Leute so verhalten.
Zum Artikel über Kunden eines Luzerner Fitnesscenters, die sich nach dem Training ungeniert den Schambereich föhnen, gingen online über 450 Kommentare ein. «Ich finde es viel schlimmer und ekliger, wenn Frauen in der Dusche den ‹Service› machen. Intimrasur, Beinrasur usw. gehört nicht an einem solchen Ort gemacht», schreibt Leserin Susanne. «Habe viele gesehen, die sich die Füsse mit dem Föhn trocknen», berichtet Sandro77. Und Pelz Lii meint: «Da ekeln mich diejenigen, die ihre Zehennägel in der Garderobe schneiden, mehr, als wenn eine ihren Pelz föhnt ...». Lilu doppelt nach: «... staune jedes Mal aufs Neue, wie schamlos gewisse Menschen sein können. Nackt auf den Stühlen sitzen ... Manicure ... Pedicure ... Rasur ...» Auch von Schnäuzen, Spucken oder Pinkeln unter der Dusche wird berichtet. «Leider spüren sich viele Menschen nicht mehr, was auf die schlechte Erziehung und die verzerrte Wahrnehmung zurückzuführen ist», schlussfolgert Leser Mann.
«Der Anstand ist in gewissem Masse verloren gegangen», bestätigt Knigge-Expertin Susanne Zumbühl. «Viele schauen nur noch für sich. Was nach ihnen kommt, ist egal. Das ist purer Egoismus im negativen Sinn.» Dass sich Leute in Garderoben so verhalten, könnte laut ihr auch daran liegen, dass die Intimsphäre wegen der sozialen Medien geschrumpft ist. Zehennägel