Livia Rita: «Auf Youtube wird das Visuelle Teil der Musik»
Aktuelle Zahlen bestätigen, dass Streaming die Musikindustrie neu belebt. Newcomer haben wieder Grund, mutiger zu sein.
«Es ist ja ziemlich simpel, Musik auf eine Streaming-plattform zu laden», meint Livia Rita. Seit einem knappen Jahr teilt die 25-jährige Toggenburgerin ihre eigene auf Spotify, Apple Music, Deezer und einer Reihe weiterer Anbieter. Zwar sei es herausfordernd, Songs für die neuen, kurzzeitigeren Hörgewohnheiten zu produzieren – «einnehmend und in sich geschlossen, trotzdem Albumkompatibel» –, und die Bezahlung sei «miserabel». Dennoch glaubt die junge Musikerin, dass Streaming den Output unter dem Strich aufwerte: «Besonders Youtube, dort wird das Visuelle Teil der Musik.»
Für die Newcomerin ein Grund, das Prinzip Gesamtkonzept auf die Spitze zu treiben: Bis zum Release ihres Debütalbums im Januar wird Livia Rita monatlich einen Song veröffentlichen, jeweils mit Musikvideo, Mini-modekollektion und Zine. «Aus Business-perspektive scheint das wahrscheinlich eher ungelenk», meint Livia. Aber sie könne ja frei austesten, welcher Weg für sie als Künstlerin funktioniere. Und sollte es je zu Verhandlungen mit einem Label kommen, wüsste sie nach ihren Experimenten, was ein guter Deal ist und was nicht. Wer sich auf ein Portal wagt, kriegt schliesslich kostenloses Feedback obendrauf.