Schweizer Onlinehändler hinken hinterher
ZÜRICH. Schweizer kaufen im Internet zunehmend bei ausländischen Händlern. Einheimische Firmen können in Sachen Wachstum nicht mithalten.
Der Onlinehandel boomt in der Schweiz, doch die Schweizer Händler geraten zunehmend in Verzug. In den letzten fünf Jahren war das Wachstum der ausländischen Anbieter im Schweizer E-commerce über dreimal so gross wie das der hiesigen Firmen, wie es im E-commerce-report Schweiz 2018 der Fachhochschule Nordwestschweiz heisst. Ausländische Händler machen damit erstmals mehr als ein Fünftel des Schweizer Onlinehandels aus.
Laut dem Bericht erwarten Schweizer Manager, dass der Marktanteil der ausländischen Anbieter in den kommenden Jahren weiter steigen wird. Das seien keine guten Nachrichten. Schliesslich beschleunige Amazon seine Exportprozesse in die Schweiz und chinesische Anbieter investierten Milliarden in den Aufbau ihrer Logistiknetze für Europa.
Das Preisniveau der chinesischen Anbieter sei «jenseits jeglicher ökonomischer Realität in der Schweiz», schreiben die Autoren. Was Amazon angehe, mache vor allem dessen Fähigkeit, Märkte zu dominieren und Kunden zu binden, den Schweizer Händlern Angst. Für Schweizer Firmen gibt es aber noch Hoffnung. So ist die Migros-tochter Digitec Galaxus laut dem E-commerce-bericht ein vorbildlicher Schweizer Onlinehändler: Die Firma unterstütze ihren Wachstumskurs mit einer Expansion nach Deutschland.