SP lässt Mario Fehr nochmals antreten
ZÜRICH. Vertrauensbeweis für den umstrittenen Regierungsrat Mario Fehr: Die SP-Basis unterstützt seine Kandidatur.
Der Blaue Saal im Zürcher Volkshaus war gestern bis auf den letzten Stehplatz gefüllt. Die SP-Delegierten debattierten, ob sie ihre Regierungsräte Jacqueline und Mario Fehr als Kandidaten für die Wahl am 24. März 2019 nominieren sollten. Während die Kandidatur bei Jacqueline Fehr unumstritten war, gab jene ihres Namensvetters schon im Vorfeld der Versammlung zu reden. Vor allem Mario Fehrs Asylpolitik ist für viele in der Parteibasis zu bürgerlich. Dazu sagte der Sicherheitsdirektor: «Mir ist bewusst, dass es in der Asylpolitik Schwierigkeiten gibt. Aber ich bin verpflichtet, das Asylgesetz umzusetzen.» Dabei habe er aber den Spielraum genutzt, der ihm möglich sei.
Marco Denoth von der Stadtzürcher SP-Geschäftsleitung mochte dies nicht glauben: «Natürlich kann Fehr nicht zaubern. Aber wir hätten uns in einigen Dossiers eine bessere Zusammenarbeit und mehr Unterstützung gewünscht.» Die Stadtpartei befürchtet auch Parteiaustritte bei einer neuen Nomination.
Doch Fehr hatte auch viele Fürsprecher. So rief etwa Ständerat Daniel Jositsch zur Einigkeit in der Partei auf: «Ausserhalb dieses Saals würde es niemand verstehen, wenn wir ihn nicht mehr aufstellen würden.» Am Ende waren diese in der Mehrheit. Die SP-Basis sprach sich für die Nomination der beiden Fehrs aus. Jacqueline Fehr wurde mit 167 zu 8 Stimmen nominiert und Mario Fehr mit 102 zu 73 Stimmen. Der Sicherheitsdirektor reagierte sichtlich gerührt und erleichtert.