20 Minuten - Zurich

Verletzt in der Wüste: Ihr Urin rettet Touristin das Leben

LOS ANGELES. Eine Neuseeländ­erin wandert durch einen Nationalpa­rk in Südkalifor­nien. Dabei rutscht sie auf einem Felsen aus und verletzt sich schwer.

- KKO

Claire Nelson liebt Wüstenland­schaften und plant, als sie wieder einmal in Kalifornie­n ist, erneut eine Tour im Joshua Tree Park. Die 36-jährige Neuseeländ­erin startet den Sechsstünd­er gut ausgerüste­t, studiert die «gemässigte» Route. Als sie eine Markierung nicht findet, versucht sie, den Weg von einem Felsen aus zu erspähen. Dann passiert es: «Es war so rutschig, dass ich sofort hinunterge­fallen bin», so Nelson zu BBC. Sie spürt ein Knacken, starke Schmerzen folgen – ein zerschmett­ertes Becken. Bewegen kann sie sich nicht, und ihr Telefon empfängt kein Signal. Kurz sei sie die blanke Angst überkommen, sagt die erfahrene Wanderin. Dann konzentrie­rt sie sich, nimmt Aspirin gegen die Schmerzen, bastelt aus Stock und T-Shirt ein Sonnensege­l. Die Temperatur­en erreichen bis 40 Grad. Als ihr das Wasser ausgeht, trinkt sie ihren Urin. «Es schmeckte wie abgestande­nes Bier. Nicht angenehm, aber auch nicht schlimm», sagt sie zu «Stuff».

Sie ruft stundenlan­g um Hilfe, dreht Kurzvideos, versucht, bei Kräften zu bleiben – vier Tage und drei Nächte lang. Als sie der Mut fast verlässt und sie immer wieder wegdöst, hört sie am vierten Tag einen Helikopter. Mit letzter Kraft schwenkt sie ihr Shirt – mit Erfolg. Nach einer Operation hat Nelson inzwischen mit Physiother­apie begonnen.

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INSTA Vier Tage und drei Nächte wartete Claire Nelson auf ihre Rettung.

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