«Katzen sollten jetzt drinnenbleiben»
ZÜRICH. Zum Schutz von Jungvögeln müssen die Katzen von Tierschützerin Esther Geisser momentan drinbleiben.
Rund ein Fünftel der Jungvögel kommt durch Katzen um, so Schätzungen – darunter auch solche auf der roten Liste. Nach dem Verlassen des Nests sind sie leichte Beute. Tierschützerin Esther Geisser hat ihre Katzen deshalb unter Hausarrest gestellt. Nicht alle Büsihalter zeigten sich einsichtig, sagt sie. Die Vogelwarte Sempach begrüsst die Idee jedoch: Der Einfluss von Katzen auf die Vogelbestände dürfe nicht vernachlässigt werden.
Mit einer ungewöhnlichen Massnahme gegen das Vogelsterben überrascht Tierschützerin Esther Geisser auf Facebook: «Meine Katzen haben für ein, zwei Tage Hausarrest.» Die Präsidentin des Tierschutzvereins Network for Animal Protection will damit die Vogelkinder schützen, die derzeit noch nicht richtig fliegen können und auf dem Boden herumhüpfen. Geissers Botschaft an alle BüsiHalter lautet daher: «Wir sind privilegiert, dass wir unsere Vierbeiner unkontrolliert nach draussen lassen dürfen. Aber im Frühling sollten wir alle etwas Rücksicht nehmen.» «Es gibt jedoch auch solche, die sich uneinsichtig zeigen und keinen Grund sehen, ihr Büsi drin zu behalten.»
Lob für das BüsiAusgehverbot erhält Geisser hingegen von der Vogelwarte Sempach. «Wenn man bei sich im Garten Jungvögel beobachtet, ist das sicher eine sinnvolle Massnahme», sagt Sprecher Matthias Kestenholz. Unmittelbar nach dem Ausfliegen sind sie eine besonders leichte Beute. Welchen Einfluss Katzen auf die Vogelbestände haben, sei schwer einzuschätzen. «Doch schon allein wegen der hohen Katzendichte in der Schweiz ist der Faktor sicher nicht vernachlässigbar», so Kestenholz. Schätzungen gehen von einem Fünftel der Jungvögel aus, die durch Katzen umkommen. Mehrheitlich müssten häufige Vogelarten dran glauben. Aber: «Ab und zu erwischt es natürlich auch eine Vogelart auf der roten Liste, zum Beispiel einen Eisvogel.»