Niedrigste Kaffeepreise seit Jahren
ROHSTOFFE
Nach der letztjährigen Rekordernte verharrt die brasilianische Kaffeeproduktion ungebrochen auf hohem Niveau. Gemäss Konsensusschätzung ernten die Bauern derzeit rund 2,95 Mio. Tonnen Kaffee. Das ist Rekord für ein Niedrigertragsjahr im zweijährigen Erntezyklus. In Erwartung dieser erneuten Grossernte brach der Weltmarktpreis des als edel geltenden Arabica-Kaffees in der zweiten Maihälfte um mehr als 10% ein, der Kurszerfall der letzten Jahre setzte sich fort. Derzeit notiert Arabica auf dem tiefsten Stand seit drei Jahren. Beim etwas schneller reifenden und bitterer schmeckenden Robusta-Kaffee ist die Situation ähnlich. Der Preis befindet sich im Siebzehnmonatstief.
Auch wenn sich der Dollar in den letzten Wochen zum brasilianischen Real aufgewertet hat, ist das aktuelle Preisniveau von knapp 1.30 $ pro Pfund ArabicaKaffee für viele, überwiegend kleine brasilianische Produzenten nicht mehr kostendeckend. Noch schwieriger ist die Situation für die Kaffeebauern in Zentralamerika. Neben tiefen Preisen macht ihnen auch die rasche Ausbreitung des Roya-Kaffeerost-Pilzes, der einen substanziellen Teil der Ernte bedroht, zu schaffen. Es ist es jedoch eher unwahrscheinlich, dass die sich abzeichnenden Ernteausfälle in El Salvador, Guatemala und Honduras zu einer unmittelbaren Stabilisierung der Kaffeepreise führen. Zu einer Normalisierung wird mittel- bis langfristig der stark steigende Kaffeekonsum in den Schwellenländern beitragen.
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