Was CAR-T-Zellen sind
Eine Therapie mit CAR-T-Zellen besteht aus einer einzigen Infusion. Es sind körpereigene T-Zellen, die in einem biotechnologischen Labor künstlich so manipuliert wurden, dass sie wieder funktionieren. CAR steht für „chimärischer Antigen-Rezeptor“. Als Chimäre wird in der Medizin ein Organismus genannt, der aus unterschiedlichen Zellen zusammengesetzt ist, die so in der Natur nicht vorkommen. Das Prozedere der CAR-T-Zellproduktion im Detail: Zuerst wird Patienten im Spital Blut abgenommen. Mit Leukapherese werden die T-Zellen gewonnen. Diese werden dann in das Speziallabor der Pharmafirma geschickt. Dort werden die T-Zellen gesäubert und dann jene T-Zellen selektiert, die man genetisch modifizieren will. Das menschliche Genom lässt sich durch Viren verändern – das ist ein Prinzip der Evolution. T-Zellen, die ihre Überwachungsfunktion verloren haben, werden wieder scharfgemacht und anschließend vermehrt. Dann werden sie zurück ins Spital geschickt, wo sie den meist schon sehr kranken Menschen verabreicht werden. Es gibt derzeit drei Pharmaunternehmen, die mit CAR-T-Zellen arbeiten. Novartis hat die Zulassung für Kymriah bei Akuter Lymphatischer Leukämie und aggressivem Non-Hodgkin-Lymphom, Gilead/Kite Pharma schickt seine CAR-T-Zellen als Yescarta gegen Non-Hodgkin-Lymphome ins Rennen. Celgene wiederum entwickelt seine CAR-T-Zellen gegen Lymphdrüsenkrebs, Chronische Lymphatische Leukämie und das Multiple Myelom.