Prekäre Prognosen
Es gibt trotz aller Erfolge auch noch Krebserkrankungen, gegen die die Onkologie derzeit kaum etwas ausrichten kann.
Drei Beispiele:
Glioblastome, das sind bösartige Gehirntumoren. „Die Überlebensprognose hängt davon ab, wie gut der Tumor entfernt wurde, vom Patientenalter und vom klinischen Zustand nach der Operation. Weiterhin spielt der Mutationsstatus eines speziellen Gens, des IDH1/2-Gens, und die Frage, ob der Regulator des sogenannten MGMT-Gens methyliert und somit stillgelegt ist, eine wichtige Rolle“, erläutert der Onkologe Prof. Matthias Preusser vom AKH und der MUW. Dann wird eine bestimmte Reparatur am genetischen Material der Tumorzellen nicht durchgeführt. Das wiederum bedeutet, dass die Chemotherapie mit Temozolomid wirkungsvoller ist. „Die mittlere Überlebenszeit beträgt derzeit 1,5 bis zwei Jahre.“
Das lange Zeit „frustrierende“Pankreaskarzinom. „Wir haben gelernt, dass eine Untergruppe der Patienten von der Kombination aus herkömmlicher Chemotherapie und anschließender Therapie mit einem neuen PARP-Inhibitor profitieren“, so der Onkologe Wolfgang Hilbe. „Damit lässt sich die Zeit bis zum Fortschreiten der Erkrankungen von 3,8 auf 4,4 Monate fast verdoppeln.“
Der zumeist erst spät entdeckte Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom). „PARP-Inhibitoren können das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen. Es gibt keine Heilung, aber eine Verbesserung der Krankheitskontrolle“, so Singer. „Und auch die Überlebenschancen haben sich durch diese Therapie inzwischen deutlich verbessert. Voraussetzung für den optimierten Einsatz dieser Medikamente ist jedoch eine genaue genetische Analyse der BRCA1- und BRCA2-Krebsgene.“