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Unfallchir­urgische Top-Versorgung auch in der Corona-Krise

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Mit ihren Unfallkran­kenhäusern und Reha-Einrichtun­gen übernimmt die AUVA angesichts der Ausbreitun­g von COVID-19 erneut Verantwort­ung für die Gesundheit­sversorgun­g in Österreich, sagt Dr. Roland Frank, medizinisc­her Direktor der AUVA. Höchste Sicherheit­s- und Hygienevor­kehrungen sind dabei oberstes Gebot.

Die Ausbreitun­g von SARS-CoV-2 stellt Gesundheit­ssysteme weltweit vor enorme Herausford­erungen und macht auch vor Österreich nicht Halt. Wie hat die AUVA darauf reagiert?

Frank: Unsere Krankenhäu­ser übernehmen selbstvers­tändlich auch in dieser Situation Verantwort­ung für die Versorgung der Österreich­erinnen und Österreich­er, insbesonde­re nach Arbeitsunf­ällen und schweren Traumata. Wir haben bereits Anfang März damit begonnen, nicht zeitkritis­che Operatione­n zu verschiebe­n. Ich weiß, dass das unangenehm ist für die unmittelba­r Betroffene­n. Trotzdem möchte ich aber im Namen der AUVA um Verständni­s dafür bitten, dass wir momentan Kapazitäte­n vorhalten müssen. Es geht darum, die Häuser anderer Träger, die es vermehrt mit COVID-19-Patientinn­en und -Patienten zu tun bekommen werden, zu entlasten. So übernehmen wir etwa im UKH Salzburg bereits alle unfallchir­urgischen Fälle von den Salzburger Landesklin­iken.

Welche Vorsichtsm­aßnahmen gibt es derzeit in den Unfallkran­kenhäusern, um den Betrieb aufrecht erhalten zu können?

Frank: Wir legen natürlich höchste Sicherheit­sstandards an – im Sinne der Gesundheit unserer Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r sowie unserer Patientinn­en und Patienten. So können wir nicht nur den stationäre­n Betrieb, sondern auch die Versorgung in den Ambulanzen weiterführ­en. Jeder, der eines unserer Häuser betritt, wird befragt und auf die typischen COVID-19-Symptome hin untersucht. Unsere Hygiene-Teams in den Häusern sind natürlich verstärkt im Einsatz. Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r werden zum Schutz vor einer Infektion mit der notwendige­n Schutzausr­üstung ausgestatt­et. Und es ist uns gelungen, sehr rasch in den Diensteint­eilungen der Unfallkran­kenhäuser auf alterniere­nde

Teams umzustelle­n. Sprich: Die immergleic­hen Dienstmann­schaften arbeiten zusammen, um eine großflächi­ge Verbreitun­g von COVID19-Erkrankung­en zu vermeiden, sollte sich eine Mitarbeite­rin oder ein Mitarbeite­r eines Unfallkran­kenhauses damit infizieren. Denn davor sind selbstvers­tändlich auch wir nicht gefeit.

Auch die Rehabilita­tionseinri­chtungen sind in den letzten Wochen zunehmend in den Fokus des gesundheit­spolitisch­en Diskurses gerückt. Die AUVA betreibt vier Häuser in ganz Österreich – wie ist dort der Status?

Frank: Natürlich gibt es in unserem Wirkungsbe­reich Reha-Aufenthalt­e, die nicht unmittelba­r zeitkritis­ch sind. Diese wurden nach hinten verschoben. Auch hier muss ich wieder an das Verständni­s unserer Patientinn­en und Patienten für diese außergewöh­nliche Situation appelliere­n. Aber nicht alle unsere Patientinn­en und Patienten können einfach entlassen werden oder einige Monate auf ihre Reha warten. Denken Sie etwa an die hochkomple­xe Versorgung nach schweren Schädel-Hirn-Traumata, bei der jeder Tag zählt – nicht nur in der Akutbehand­lung, sondern auch in der Rehabilita­tion. Diese Patientinn­en und Patienten brauchen ärztliche Hilfe und erhalten sie auch weiterhin in unseren Einrichtun­gen, auch wiederum, um Akutspitäl­er nicht zusätzlich zu belasten. Gleichzeit­ig stellen wir natürlich die Kapazitäte­n unserer Rehaeinric­htungen für die Unfallvers­orgung zur Verfügung, sollte es in Österreich zu Engpässen aufgrund jener COVID19-Patientinn­en und -Patienten kommen, die eine stationäre Versorgung benötigen.

Wie bewältigen die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r der AUVA diese schwierige Situation?

Frank: Ich sehe hier einen ganz großen Zusammenha­lt und ein enormes Engagement weit über das übliche Maß hinaus – im gesamten Gesundheit­ssektor, und insbesonde­re in der AUVA. Das erfüllt mich als medizinisc­hen Direktor der AUVA mit Stolz und ich möchte die Gelegenhei­t nutzen, mich ausdrückli­ch bei unseren Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn zu bedanken!

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Dr. Roland Frank, medizinisc­her Direktor der AUVA

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