Psychosomatische Reha: Stärkung von Körper und Seele
Wenn Veränderungen im Leben plötzlich als bedrohlich erlebt werden und körperliche Beschwerden hervorrufen, unterstützt die psychosomatische Rehabilitation in der Klinik Pirawarth Betroffene bei einem Neustart.
Hoher Leistungsdruck, überhöhte Erwartungen an sich selbst, ständig im Einsatz sein – es gibt viele unterschiedliche Faktoren, die bei Menschen zu Überforderung führen können. Mag. Michaela Bernold, Klinische Psychologin, erklärt: „In der Klinik Pirawarth haben wir uns in erster Linie auf die Behandlung von Belastungsund Angststörungen, Panikattacken, Depression und somatoformen Störungsbildern mit Schwerpunkt Burnout spezialisiert.“Die Gäste klagen über Schlafstörungen, unerklärliche körperliche Schmerzen, Verspannungen, Grübeln, gereizte oder wechselhafte Stimmungslage, reduzierte Belastbarkeit, fehlende Regenerationsfähigkeit, sozialen Rückzug, chronische Müdigkeit und Energielosigkeit. Dazu besteht bei vielen oft die Erwartungshaltung, dass Verbesserungen nur von außen kommen können und sie selbst wenig Anteil an ihrer Situation haben. Die psychosomatische Reha zeigt auf, wie Betroffene aus eigener Kraft etwas ändern können. Die leitende OÄ der Psychosomatik, Dr. Elvira Tadayon-Manssuri erläutert den wesentlichen Unterschied zwischen einer stationären psychosomatischen Rehabilitation und einer ambulanten Psychotherapie: „Der Vorteil liegt ganz klar in der veränderten Umgebung: Durch den Abstand zum gewohnten häuslichen Umfeld können Probleme aus der Distanz betrachtet und im therapeutischen Rahmen reflektiert werden. Um gesund zu werden, also Bewegung, Ernährung, Körper und Psyche wieder ins Lot zu bringen, haben die Gäste hier die nötige Zeit. Und sie bekommen das Rüstzeug für die effektive Stressbewältigung auch nach der Reha, wenn sie wieder auf sich gestellt sind.“
„Im Team zurück ins Leben“
Der Antrag für die psychosomatische Rehabilitation in der Klinik Pirawarth wird vom behandelnden Haus- bzw. Facharzt gestellt und beim zuständigen Sozialversicherungsträger oder der Krankenversicherung eingereicht. Parallel kann bereits die Kontaktaufnahme mit dem Team der Reservierung erfolgen, um einen Aufnahmetermin in der Klinik Pirawarth zu besprechen. Wird der Antrag bewilligt, startet das Rehabilitationsprogramm nach dem Check-in mit einer umfassenden medizinischen Aufnahmeuntersuchung zur Erfassung des bisherigen Krankheitsverlaufs und der körperlichen Gesundheit. Anschließend werden die Rehabilitationsziele gemeinsam diskutiert und aufeinander abgestimmt. Ein multidisziplinäres Behandlungsteam unterstützt jeden Gast bei der individuellen Zielerreichung. Diese ganzheitliche Betrachtung ist ein weiterer Vorteil der psychosomatischen Reha gegenüber einer ambulanten Psychotherapie, wie Mag. Bernold erläutert: „Neben der klinisch-psychologischen beziehungsweise psychotherapeutischen Behandlung zählen Behandlungsschwerpunkte aus den Bereichen Sportwissenschaft, Diätologie und Kreativtherapie zu unserem umfassenden Therapieprogramm. Gemäß dem Leitbild der Klinik „Im Team zurück ins Leben“stellt die interdisziplinäre Zusammenarbeit das Grundprinzip und Herzstück einer erfolgreichen psychosomatischen Therapie dar.“
Betroffene profitieren speziell von der Zusammenarbeit in Gruppen: Sie sehen, dass sie nicht alleine mit ihren Problemen sind. Der Austausch untereinander fördert ebenso die Genesung wie therapeutische Interventionen. OÄ TadayonManssuri erzählt aus der Praxis: „Die Themenschwerpunkte sind so unterschiedlich wie die individuellen Situationen der Betroffenen. Es werden sowohl Belastungen aus dem privaten als auch aus dem beruflichen Umfeld thematisiert. Oft finden sich dann gemeinsame Überschriften und Themenblöcke, die zusätzlich im Gruppensetting reflektiert und geübt werden können, wie zum Beispiel Neinsagen und Grenzensetzen.“
Unterstützung in allen Lebenssituationen
Das vielfältige Angebot der psychosomatischen Rehabilitation in der Klinik Pirawarth richtet sich an Erwachsene in allen Lebensabschnitten. Ursprung
und Anlass für eine psychosomatische Rehabilitation sind ganz vielfältig, wie Mag. Bernold erzählt: „Soziale Isolation, Existenzängste oder erhöhtes Konfliktpotenzial in der Familie durch die aktuelle COVID-19-Pandemie, berufliche und private Veränderungen, psychosoziale Belastungsfaktoren wie körperliche Erkrankungen, die Trennung von einem geliebten Menschen oder auch der Beginn eines neuen Lebensabschnitts wie die Pensionierung. All das kann eine Veränderungsund Anpassungsleistung erfordern.“
Das Leben wieder meistern
Für OÄ Tadayon-Manssuri ist Rehabilitation ein wichtiger Schritt, um den Genesungsprozess der Betroffenen zu fördern – mit dem Ziel, ihre Gesundheit wiederherzustellen und so am alltäglichen privaten und beruflichen Leben ohne körperliche und psychische Beschwerden teilnehmen zu können. Von einem verbesserten Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten profitiert auch unser Gesundheitssystem: Die psychosomatische Rehabilitation kann Krankenstandstage und Krankenhausaufenthalte reduzieren, die Erwerbsfähigkeit erhalten und bei Pensionierten eine frühzeitige Pflegebedürftigkeit verhindern. Dr. Tadayon-Manssuri betont abschließend: „Wichtig ist natürlich eine möglichst frühe Erfassung der Betroffenen im Krankheitsfall und eine möglichst frühe Zuweisung zur raschen Behandlung.“