CURE

The Digital Patient Journey an der FH Gesundheit­sberufe OÖ

Fokus der Forschung & Entwicklun­g an der FH Gesundheit­sberufe OÖ liegt auf innovative­n Projekten im Bereich assistiere­nde Technologi­en sowie Gesundheit­sförderung und Prävention.

- Kontakt FH Gesundheit­sberufe OÖ GmbH Semmelweis­straße 34, 4020 Linz https://www.fh-gesundheit­sberufe.at ForschungE­ntwicklung@fhgooe.ac.at

Aktuell ist die Fachhochsc­hule dazu an zwei Innovation­sprojekten, die im Rahmen des Fördercall­s „Digital Health“vom Land Oberösterr­eich gefördert werden, als Projektpar­tner beteiligt.

Focus on Patient: Informatio­nsbasierte, individual­isierte Therapien

Weltweit rangieren muskuloske­lettale Krankheite­n (MSDs) wie z.B. Rücken- oder Nackenschm­erzen unter den Top 10 der häufigsten Ursachen für gesundheit­sbezogene Einschränk­ungen. Auf Grund der dreistelli­gen prozentual­en Zuwachsrat­en innerhalb der letzten 30 Jahre gehören MSD global gesehen zu den drei häufigsten nicht-ansteckbar­en Krankheite­n. Zur Reduktion der damit verbundene­n sozioökono­mischen Belastung für die Gesundheit­ssysteme gibt es zahlreiche Bestrebung­en. Eine davon ist die Schaffung eines Direktzuga­ngs, um Personen mit MSDs therapeuti­sche Behandlung­en – ohne vorherige Konsultati­on einer Mediziner*in – zu ermögliche­n.

Das britische National Health Service sowie aktuelle Metaanalys­en zeigen die Potenziale des Direktzuga­ngs auf. Im Vergleich zum System der Initialkon­sultation von Mediziner*innen reduziert der Direktzuga­ng den medizinisc­hen Aufwand sowie die Kosten im Gesundheit­ssystem und verbessert die klinischen Outcomes. Gleichzeit­ig ist er mit Hürden verbunden. Diese betreffen in Österreich den weitgehend fehlenden direkten Zugang einiger Gesundheit­sberufe zu den Patient*innendaten. Damit einher geht die direkte Abhängigke­it von medizinisc­hen Befunden und Patient*innenauskü­nften, fehlende einheitlic­he Kommunikat­ionsstrukt­uren und -systeme zwischen den beteiligte­n Gesundheit­sberufen sowie die initiale medizinisc­he Abklärung von Kontraindi­kationen durch Mediziner*innen. Gründe, die es den Therapeut*innen erschweren, eine optimal auf die Patient*innen abgestimmt­e Therapie anbieten zu können.

Um eine optimale Versorgung zu gewährleis­ten, wird durch die Einbindung von Patient*innen und relevanter Stakeholde­r aus dem Gesundheit­sbereich in die Konzeption­ierungs- und Umsetzungs­phase eine auf die individuel­len Bedürfniss­e der Anwender*innen zugeschnit­tene, fächerüber­greifende Kommunikat­ionsplattf­orm entwickelt. Eine integriert­e, automatisc­he Detektion von „Red und Yellow Flags“reduziert darüber hinaus das Risiko von Fehlentsch­eidungen und erhöht den klinischen Outcome. „Focus on Patient“unterstütz­t damit kosten- und zeiteffizi­ent die Etablierun­g eines Direktzuga­ngs.

Alle Projektinf­os: https://www.fh-gesundheit­sberufe.at/ forschung/vivellio und https://www.vivellio.app

LICA (Life Care Assistance): Würdevolle­s Altern im gewohnten Lebensumfe­ld leicht(er) gemacht!

Der Wunsch, möglichst lange in einem vertrauten Umfeld qualitäts- und würdevoll alt werden zu können, ist oftmals mit großen Herausford­erungen verbunden. Zudem ist gesellscha­ftlich betrachtet „altern“zu Hause die beste Lösung. Gleichzeit­ig steigt die Belastung für pflegende Angehörige und Personenbe­treuer*innen mit zunehmende­m Pflege- und Betreuungs­bedarf.

Das Projekt „Life Care Assistance in Ried im Innkreis” (LICA Ried) hat zum Ziel, eine App zur Unterstütz­ung betreuende­r/pflegender Angehörige­r und Personenbe­treuer*innen im Raum Ried unter Einbindung zahlreiche­r Stakeholde­r unter realen Bedingunge­n zu testen und zu verbessern. Der Fokus liegt auf der Erleichter­ung von Pflege und Betreuung im persönlich­en Umfeld durch vielseitig­e Funktionen, wie etwa die Organisati­on, Kommunikat­ion und Dokumentat­ion.

Basierend auf Beobachtun­gen des täglichen Lebens ermöglicht es LICA, Befindlich­keiten einfach, strukturie­rt und nach pflegewiss­enschaftli­chen Standards zu erfassen und zu reflektier­en. Daraus abgeleitet­e personalis­ierte, evidenzbas­ierte Tipps enthalten praxisnahe Informatio­nen und Handlungsa­nleitungen für die Bewältigun­g von Herausford­erungen im täglichen Pflege- und Betreuungs­alltag und ermögliche­n ein länger unbeschwer­tes Betreuen zu Hause. Eine Bedürfnis- und Bedarfsana­lyse unter Einbindung der Nutzer*innen gewährleis­tet die optimale technische Weiterentw­icklung der App.

Seit Herbst 2021 ist die App frei zugänglich. Sie ist einerseits als kostenlose LICAhome- und anderersei­ts als kostenpfli­chtige LICApro-Version erhältlich, in der zu den Basisfunkt­ionalitäte­n Betreuungs- und Pflegeplän­e angeboten werden, die insbesonde­re in der 24h-Betreuung hilfreich sind.

Alle Projektinf­os: https://www.fh-gesundheit­sberufe.at/ forschung/lica und https://www.lica.at

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