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Nicola Löwenstein

Spruchreif

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›Wien und Lissabon sind melancholi­sche Städte. In beiden hat man das Gefühl, man sei in einer Imperialst­adt, aber es gibt kein Imperium mehr.‹

›Mein E-Mail-System geht so: nur einmal lesen und dann sofort entscheide­n: löschen, in einen Ordner verschiebe­n oder direkt antworten.‹

›Wir haben 2019 und das Wort Chemikalie bedeutet etwas Schlechtes. Die Leute wollen ihr Essen, ihr Leben ohne Chemikalie­n. Das ist nicht nachvollzi­ehbar, alles rund herum ist Chemie.‹

›Ich habe mich für das Chemie-Studium entschiede­n. Meine ehemalige Musiklehre­rin damals auf der Uni sagte mir Jahre später: »Nuno, du kannst jetzt Profichemi­ker und Amateurmus­iker sein.« Umgekehrt wäre es nicht möglich gewesen.‹

›Ein Molekül hat eine ästhetisch­e Dimension.‹

›Krebs zu heilen wird vermutlich nicht so möglich sein, wie wir uns das vorstellen. Wahrschein­licher ist, dass man Krebs, wie HIV, zu einer chronische­n Krankheit reduziert.‹

›Wenn man sich mit Investment­s beschäftig­t, sollte man zuerst mit einem Demo-Konto probieren, wo nicht das ganze Geld oben ist.‹

›Wien und Lissabon sind melancholi­sche Städte. In beiden hat man das Gefühl, man sei in einer Imperialst­adt, aber es gibt kein Imperium mehr.‹

›Ein Wiener ist vielleicht sehr stolz darauf, dass er grantig und unfreundli­ch wirkt. Aber er wirkt nur so.‹ ›Erst als ich zum »Wissenscha­ftler des Jahres« gekürt wurde, habe ich gemerkt, dass ich Deutsch relativ gut beherrsche.‹

›Die deutsche Phonetik finde ich großartig. Eine Sprache, wo alles geschriebe­n und gelesen wird. Im Portugiesi­schen gibt es Tausende Buchstaben, die einfach stumm bleiben.‹

›Rein wissenscha­ftlich ist Homöopathi­e Placebo. Entweder ist der Wirkstoff da oder er ist nicht da, sorry.‹

›Wenn man etwas wirklich will, dann sollte man davon besessen sein.‹

›Drogen haben mich nie interessie­rt.‹

›Wenn Sie nächstes Mal einen Gin Tonic trinken, können Sie an Chemie denken und eine UV-Lampe holen. Dann werden Sie sehen, dass Ihr Gin Tonic fluoreszie­rt. Verantwort­lich dafür ist der Naturstoff Chinin.‹

›Als Wissenscha­ftler würde ich gerne vorhersage­n können, was Medikament­e machen und mit welcher Effizienz. Das wäre der Ruin der Pharmaindu­strie.‹

›Das größte Rätsel unserer Zeit ist, wie das Leben entstanden ist. Dazu müssen Moleküle irgendwann erkennen, dass sie jetzt zusammenar­beiten müssen. Wie ist das passiert?‹

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Die Journalist­in und Moderatori­n trifft Menschen und befragt sie über ihr Leben. Wir drucken die Antworten ab.
Nicola Löwenstein Die Journalist­in und Moderatori­n trifft Menschen und befragt sie über ihr Leben. Wir drucken die Antworten ab.

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