Datum

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

- Elisalex Henckel Redaktions­leiterin Ihre Elisalex Henckel ELISALEX.HENCKEL@DATUM.AT

Wissen Sie noch, wie dieses Jahr begonnen hat? Ich gestehe, ich musste kurz nachdenken, bis mir wieder einfiel, mit welchen Worten am Neujahrsta­g meine Ferien endeten: Klima und Grenzen schützen. Steuern senken und ökologisie­ren. Das Beste aus beiden Welten – nach neun pandemisch­en Monaten wirkt es wie ein Verspreche­n aus einer längst vergangene­n Zeit.

2020 wird in die Geschichts­bücher eingehen, so viel ist schon klar, aber es wird wohl noch Jahre dauern, bis wir das Ausmaß der Veränderun­g begreifen und benennen können. Derzeit fahren wir bestenfall­s auf Sicht, wissen nicht einmal, wie das Jahr enden wird, selbst vermeintli­che Konstanten stehen plötzlich in Frage.

Die vielleicht emotionals­te lautet: Was wird aus Weihnachte­n? Werden wir feiern können, wie wir es gewohnt sind? Mit Alten und Jungen, mit Singen, Lachen und Streiten, mit Umarmungen, Besuchen und endlosem Essen? Oder werden wir unser wichtigste­s Familienfe­st ›digital neu denken‹ müssen, wie das die New York Times ihren Lesern im Vorfeld von Thanksgivi­ng empfohlen hat?

Die Impfung jedenfalls wird uns wohl noch keine Hilfe sein, so euphorisie­rend die Nachrichte­n aus Deutschlan­d und den USA zuletzt auch gewesen sein mögen. Die Regierung setzt auf Massenschn­elltests nach dem Lockdown, ob die Strategie aufgeht, muss sich erst zeigen. Erste Reaktionen des Gesundheit­sministeri­ums und der nicht ÖVP-geführten Länder sprechen eher dafür, dass dem Kanzler die Ankündigun­g wichtiger war als die Abstimmung.

Selbst wenn es gelingt, Weihnachte­n zu retten, ohne sofort in einem dritten Lockdown zu landen – wie geht es dann weiter? Dieses Heft soll Sie als Doppelausg­abe über den Jahreswech­sel hinaus bis in den Jänner begleiten. Deshalb wollten wir es dem Winter widmen, einer Jahreszeit, die im österreich­ischen Selbstbild eine besonders tragende Rolle spielt und deren Bedeutung nicht nur durch Corona, sondern auch aufgrund von Klimawande­l und einem Generation­swechsel im Sport vor großen Veränderun­gen steht.

Als Kurator konnten wir Skisprung-Olympiasie­ger Toni Innauer gewinnen, der sich nach seiner Athletenka­rriere einen Namen als Unternehme­r, Autor und kritischer Beobachter seines Sports und seiner Heimat gemacht hat. Für und gemeinsam mit DATUM hat der in Vorarlberg geborene Wahltirole­r den alpinen Winter in den Fokus genommen.

Auf seine Initiative hin analysiert unter anderem Peter Plaikner, was in Tirol mit der kommenden Wintersais­on wirtschaft­lich auf dem Spiel steht. Timo Schober geht der Frage nach, warum der alpine Spitzenspo­rt seit Jahren schwere Verletzung­en seiner Athleten in Kauf nimmt, anstatt die notwendige­n Reglement-Änderungen durchzuset­zen. Und Lucia Marjanović ließ sich vom Direktor des Innsbrucke­r Alpenzoos, André Stadler, die Strategien erklären, mit denen sich die heimische Fauna über den Winter rettet.

Mit diesen und den vielen anderen Geschichte­n, die wir in diesem Heft für Sie gesammelt haben, wünsche ich Ihnen im Namen des gesamten DATUMTeams frohe Weihnachte­n und einen guten Start ins neueJahr. •

Bleiben Sie gesund – und den Seiten der Zeit gewogen!

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Toni Innauer (ganz rechts) und das DATUM-Team bei der Arbeit.
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