Ostern bringt Österreichs Handel 200 Millionen Euro
Wien – Noch immer wird das Ostergeschäft von den Klassikern Süßigkeiten, Eiern und Spielsachen dominiert. Doch wie bei anderen Festen auch zu beobachten, wird die Geschenkpalette breiter: Parfüms, Kleidung, Bücher und CDS – „es liegt mehr im Osternest“, sagen Handelsexperten. Auch Bargeld wird immer häufiger geschenkt.
Umsätze von gut 200 Millionen Euro kann der Handel zu Ostern erwirtschaften, davon 51,3 Millionen Euro in Wien, 66,6 Millionen Euro in Niederösterreich. Laut der vom Institut Makam Market Research im Auftrag der Wirtschaftskammer durchgeführten Studie, werden pro Kopf rund 55 Euro ausgegeben, wobei Frauen zu Ostern tendenziell mehr Geld locker machen als Männer. Bedacht werden naturgemäß vor allem Kinder: 78 Prozent aller Geschenke gehen an sie, auf den Plätzen folgen der Partner und die Eltern.
Für die Bauern ist dies das erste Ostern, an denen es keine Eier aus Käfighaltung im österreichischen Handel gibt, so Landwirtschaftskammerpräsident Gerhard Wlodkowski. Kritisiert wird allerdings, dass bei Fertigprodukten und in der Gastronomie noch immer häufig importierte Käfig-eier verwendet werden. Eine klare Deklaration wird hier gefordert. Da diese Eier bis zu einem Drittel billiger sind, finden sie sich in Fertigprodukten versteckt. (ruz)
Da die Gewerkschaft eine komplette Aufhebung der Regel nicht akzeptiere, suche man jetzt Kompromisse. Drei bis vier zusätzliche Samstage seien aber zu wenig. Es brauche neben der Besserstellung für alle auch Ausnahmen für einzelne Sparten der Beschäftigten.
Eine Annäherung könnte es bei zusätzlichen Urlaubsansprüchen geben, sagt Gewerkschafter Franz Georg Brantner. Bisher seien neue Modelle aber nicht spruchreif. Zumal es dafür eine adäquate Gegenleistung geben müsse. Undenkbar sei nichts, „wir brauchen aber die Gewissheit, dass die betroffenen Mitarbeiter durch eine Reform finanziell nicht verlieren“.
Die sogenannte Schwarz-weißRegelung trat einst im Zuge längerer Ladenöffnungszeiten in Kraft – „sie ist für die Lebensqualität der Beschäftigungen im Einzelhandel von hoher Bedeutung“.
Gefeilscht wird derzeit auch um eine Vereinfachung ihrer Lohnzuschläge. Lorentschitsch und Tritscher schlagen dazu eine Pauschalierung vor. „Jeder weiß damit am Monatsersten, wie viel er wirklich verdienen wird.“Es sei ein Signal für Transparenz. Man verschließe sich keiner Vereinfachungen, sagt Brantner. Aber auch hier gelte: Es dürfe für die Angestellten deswegen finanziell nicht enger werden.
„Einladung für Fehler“
Entrümpeln wollen die Unternehmen die breite Palette der Beschäftigungsgruppen. Diese stammen teils noch aus den 60er-jahren. Das komplexe System lade regelrecht zu Fehlern ein, die scharf geahndet werden, klagen einzelne Händler. Zuletzt hatte die falsche Gehaltseinstufung von Kassierern die Gewerkschaft in Alarmbereitschaft und viele Konzerne in hektische Betriebsamkeit versetzt.
Insgesamt sei der Kollektivvertrag des Handels derzeit nicht einmal für Juristen zu durchblicken, so häufiger Tenor. Brantner: „Zugegeben, es gibt einfachere, aber wozu haben wir Experten.“
Über längere Sicht will der Handel das System der automatischen Gehaltsvorrückungen in Angriff nehmen. Schon ab 40 würden Verkäuferinnen bei der Jobsuche als schwer vermittelbar gelten – während die Einstiegslöhne der Jungen mager seien, warnen Experten. Die Lebenseinkommenskurve gehöre mittelfristig flacher gestaltet, sagt Tritscher. Die Gehälter im Einzelhandel seien nicht hoch genug, um sie für ältere Verkäuferinnen zu beschneiden, hält Brantner entgegen. Veränderung koste Geld – vor allem in der Anfangsphase.
Aktueller Gegner der Handelsketten an zweiter Front ist die Arbeiterkammer. Im Visier sind ihre Preisvergleiche mit Deutschland. Lorentschitsch und Tritscher machen demnächst mit eigenen Ana- lysen mobil. Essenz daraus: Statistiken der Kammer entbehrten wissenschaftlicher Grundlagen. Dass vieles in Österreich günstiger sei, werde ignoriert, stattdessen zum Kauf ausländischer Ware aufgerufen. Dass viel mehr Deutsche in Österreich einkauften als umgekehrt, wie Kaufkraftströme belegten, beweist für Tritscher, dass sich „die Konsumenten aber ohnehin nicht an die Preisvorgaben der Arbeiterkammer halten“.