Wien-marathon wird smarter
Sich auf die Fersen von Ausdauerläufern zu heften ist für Sofasportler wenig erfolgversprechend. Beim Vienna City Marathon können sie aber heuer dank Smartphone-app mobil und in Echtzeit mit dabei sein. Getestet wird auch ein intelligentes Armband mit Fa
Wien – Mit rund 34.000 Anmeldungen ist der Vienna City Marathon 2012 am 15. April nicht die größte Veranstaltung ihrer Art. Aber der Lauf will heuer wieder einmal einer der innovativsten sein. Fans entlang der Strecke vom Vienna International Centre zum Heldenplatz sowie interessierte Sofasportler können sich mittels Smartphone-app über alle Neuigkeiten mobil informieren.
Über die Applikation können etwa Informationen über Teilnehmer, Livedarstellungen zum Stand des Rennens oder Mobilitätsinformationen des ÖAMTC für Anreise- und Ausweichmöglichkeiten in Echtzeit abgerufen werden. „Mit dem Runner Tracking kann beispielsweise während des Rennens am Smartphone verfolgt werden, wo sich ein bestimmter Läufer gerade befindet“, erläutert Alois Ferscha vom Institut für Pervasive Computer der Kepler-universität Linz.
Zusätzlich zeigt die App den individuellen Lauffortschritt mit Angaben von Durchschnittsgeschwindigkeit, Entfernung zum Ziel, prognostizierte Lauf-endzeit und den Abstand zu anderen observierten Läufern an. Für Android-geräte kann die Anwendung von der Vcm-homepage bereits heruntergeladen werden. Die Genehmigung für iphones und ipads steht seitens Apple allerdings noch aus. „Wenn es nicht klappt, ist das eine kleine Katastrophe“, sagt Ferscha.
Sein Forscher- und Sportsgeist (persönliche Bestzeit 2:58:28) schreibt nicht das erste Mal ein Stück technische Marathongeschichte. Nachdem 1995 die Läufer in Wien erstmals einen RFIDChip (Technologie zur berührungslosen Identifikation) zur individuellen Zeiterfassung erhielten, entwickelte Ferscha das SMSErgebnisservice. Weltweit erstmals im Jahr 2000 eingesetzt, konnten sich Nutzer damit Laufergebnisse per SMS aufs Handy senden lassen.
„Zwölf Jahre später nutzt das jeder Veranstalter, leider habe ich es mir seinerzeit nicht schützen lassen“, bedauert der Wissenschafter im Standard- Gespräch. Aber – „Sei’s drum“, sagt Ferscha, denn heuer erprobt er mit dem „Sports Community Token“den nächsten Technik-schritt. Was auf den ersten Blick wie ein sportliches Armband aussieht, beinhaltet einen Chip, auf dem Teilnehmer Gesundheitsdaten freiwillig speichern lassen können. Diese Informationen sind geschützt und verschlüsselt, sodass sie nur von den Hilfskräften ausgelesen werden können. Im Ernstfall soll so schneller und zielgerichteter geholfen werden können.
Zusätzlich ermöglicht der Token dem Sportler, per Knopfdruck seine aktuelle Zeit und Platzierung in einem sozialen Netzwerk wie Twitter oder Facebook automatisch bekanntzugeben.