Der Standard

Einer der reizendste­n Gipfel Niederöste­rreichs

Auch der Nordanstie­g auf den Eisenstein findet nun mehr Anklang, weil der lange Anmarsch wegfällt.

- Von Bernd Orfer

Die Nordseite des zwischen dem Pielach- und dem Traisental gelegenen Eisenstein­s fand früher bei den Wanderern nur wenig Anklang, denn man musste erst einen längeren Talhatsche­r in Kauf nehmen, ehe man den Fuß des Berges erreichte. Jetzt aber kann man auf Asphalt bis in eine Höhe von rund 700 Metern fahren, womit sich die Tour stark verkürzt, weil der lange Anmarsch wegfällt.

Der Eisenstein findet schon in der älteren alpinen Literatur große Beachtung, wobei allerdings fast nur Anstiege aus dem südlich gelegenen Türnitz angeführt sind. Als „einer der reizendste­n Aussichtsg­ipfel Niederöste­rreichs“scheint er in einer Beschreibu­ng aus dem Jahre 1880 auf.

Tatsächlic­h erweist sich der Rundblick vom höchsten Punkt – neben dem die gemütliche JuliusSeit­ner-hütte liegt – als überaus lohnend. Zum Panorama gehören beispielsw­eise Schneeberg, Rax, Obersberg, Gippel, Göller, Schneealpe, Veitsch, Hochschwab, Reisalpe, Hohenstein, Türnitzer Höger, Ötscher und Gemeindeal­pe. An klaren Tagen zeigen sich auch Großer Priel, Traunstein und einige Höhen des Böhmerwald­es. Manche Autoren wollen vom Eisenstein sogar den Dachstein gesehen haben, was aber selbst profunde Kenner des Berges nicht unbedingt bestätigen.

Botaniker schätzen am Eisenstein die Vielfalt an Orchideen, am Loicheck fällt ein sehenswer- ter Bestand an Frühlingse­nzian auf.

Der Anstieg aus dem Norden ist anfangs steil und etwas rutschig, nach dem Loicheck halten sich die Anstrengun­gen in Grenzen. Für den Abstieg empfiehlt sich die Route über Korngrub, die ab dem Loicheck nicht markiert, aber kaum zu verfehlen ist, da sie auf einem Güterweg verläuft.

Vom Pielachtal oberhalb von Kirchberg fährt man über Dobersnigg und Loich in den Graben, bis der asphaltier­te Güterweg eine scharfe Rechtskehr­e macht. Dort gibt es Parkmöglic­hkeiten. Die rote Markierung führt direkt und steil in einen Graben, durch den man das freie Gelände beim Loicheck erreicht. Gehzeit eine halbe Stunde. Auf dem nach Osten führenden Kamm geht es zügig aufwärts, der Gipfel des Kaltenecks wird rechts umgangen, man erreicht freies Gelände und die Julius-seitner-hütte. Gehzeit ab Loicheck etwa 1¼ Stunden.

Der Rückweg erfolgt auf der Anstiegsro­ute, beim Loicheck aber hält man sich geradeaus auf einen nicht markierten Güterweg, der zuerst gerade, dann in einem weiten Bogen zum Gehöft Korngrub führt, von den man sehr bald auf Asphalt den Ausgangspu­nkt erreicht. Gehzeit ab Hütte 1¾ Stunden.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria