Der Standard

Den Kontrakt fast verschenkt

Ein selbstvers­chuldetes Endplay hätte beinahe zur Erfüllung der Manche geführt.

- Von Kurt Feichtinge­r

In folgender Partie (Teiler Ost, Ost-west gefährlich) aus dem Kitzbühele­r MixedTurni­er eröffnete unser Gegner das OstBlatt mit 1 Herz, und ich (Süd) intervenie­rte mit 1 Pik. West hob auf 2 Herz, und meine Partnerin hob ihrerseits auf 2 Pik. Als Ost nun auf 4 Herz sprang, gab ich Kontra und hoffte, dass meine Partnerin es als Wahlkontra verstehen würde: mit Defensiv-werten sollte sie passen, während sie mit Offensiv-werten (Pik-ass und PikDame) 4 Pik ansagen sollte.

Da sie durch ihr Passen mein Kontra in ein Straf-kontra verwandelt hatte, erschien mir der Pik-angriff zu gefährlich. Ich griff daher mit der Karo-dame an, meine Partnerin gab den Dreier, und der Alleinspie­ler stach mit dem Ass.

Es folgten eine kleine Treff (ich blieb klein) zum König und eine kleine Herz vom Dummy. Meine Partnerin blieb klein, sodass Ost mit dem Achter stechen und nochmals Treff spielen konnte. Nun musste ich mit dem Ass stechen, worauf meine Partnerin den Zehner (also die höhere ihrer zwei verblieben­en Treff-karten) zugab. Damit signalisie­rte sie mir, dass ich Pik und nicht Karo spielen sollte.

Ich konnte mir auszählen, dass das Blatt des Alleinspie­lers 2-6-3-2 verteilt war, sodass das Nachspiele­n einer kleinen Pik gefährlich werden konnte, wenn Ost nämlich exakt das Ass und den Buben in dieser Farbe hielt (was auch tatsächlic­h der Fall war). Ost würde in diesem Fall Nords Dame mit dem Ass stechen und mich durch Nachspiele­n des Pik-buben in ein Endplay bringen, worauf sein Karo-verlierer verschwind­en würde!

Ich setzte daher mit dem Pik-könig fort, Ost stach mit dem Ass und spielte den Buben nach, aber Nord kam mit der Dame zu Stich und konnte gefahrlos den Karo-zweier nachspiele­n, sodass wir in jeder Farbe einen Stich erzielten.

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