Den Kontrakt fast verschenkt
Ein selbstverschuldetes Endplay hätte beinahe zur Erfüllung der Manche geführt.
In folgender Partie (Teiler Ost, Ost-west gefährlich) aus dem Kitzbüheler MixedTurnier eröffnete unser Gegner das OstBlatt mit 1 Herz, und ich (Süd) intervenierte mit 1 Pik. West hob auf 2 Herz, und meine Partnerin hob ihrerseits auf 2 Pik. Als Ost nun auf 4 Herz sprang, gab ich Kontra und hoffte, dass meine Partnerin es als Wahlkontra verstehen würde: mit Defensiv-werten sollte sie passen, während sie mit Offensiv-werten (Pik-ass und PikDame) 4 Pik ansagen sollte.
Da sie durch ihr Passen mein Kontra in ein Straf-kontra verwandelt hatte, erschien mir der Pik-angriff zu gefährlich. Ich griff daher mit der Karo-dame an, meine Partnerin gab den Dreier, und der Alleinspieler stach mit dem Ass.
Es folgten eine kleine Treff (ich blieb klein) zum König und eine kleine Herz vom Dummy. Meine Partnerin blieb klein, sodass Ost mit dem Achter stechen und nochmals Treff spielen konnte. Nun musste ich mit dem Ass stechen, worauf meine Partnerin den Zehner (also die höhere ihrer zwei verbliebenen Treff-karten) zugab. Damit signalisierte sie mir, dass ich Pik und nicht Karo spielen sollte.
Ich konnte mir auszählen, dass das Blatt des Alleinspielers 2-6-3-2 verteilt war, sodass das Nachspielen einer kleinen Pik gefährlich werden konnte, wenn Ost nämlich exakt das Ass und den Buben in dieser Farbe hielt (was auch tatsächlich der Fall war). Ost würde in diesem Fall Nords Dame mit dem Ass stechen und mich durch Nachspielen des Pik-buben in ein Endplay bringen, worauf sein Karo-verlierer verschwinden würde!
Ich setzte daher mit dem Pik-könig fort, Ost stach mit dem Ass und spielte den Buben nach, aber Nord kam mit der Dame zu Stich und konnte gefahrlos den Karo-zweier nachspielen, sodass wir in jeder Farbe einen Stich erzielten.