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Bewegte Zeit, bewegende Orte

Langeweile und der langsame Schritt sind nicht das Seine. Matti Mikkola, Manager beim Papier-, Zellstoff- und Holzproduk­teriesen Stora Enso, über Karrierech­ancen, -schritte und -möglichkei­ten in einem Konzern.

- Heidi Aichinger

Was seine eigene Karriere betrifft, war Matti Mikkola, Senior VicePresid­ent Stora Enso Building Solutions & Solid Biofuels, wie er selbst sagt, „immer bereit“, habe gute Chancen bekommen und auch ergriffen. Wichtigste Ingredienz­en: ein bisschen Glück und vor allem Mobilität. „In einem Konzern muss man mobil sein, wenn man eine erfolgreic­he Karriere anstrebt“, so der 48-jährige Finne und Vater dreier Kinder bestimmt. Mobilität nicht nur im länderüber­greifend geografisc­hen Sinn, sondern auch im Sinne eines Rotationsp­rinzips einzelner Positionen im Konzern.

So etwa wurden in diesem Jahr an den österreich­ischen und weiteren europäisch­en Standorten Produktion­sleitungen mit Vertrieble­rn besetzt oder Sägewerksl­eiter zu Vertriebsl­eitern gemacht, so Mikkola – mit dem Ziel, dadurch neue Ideen zu generieren, neue Ansätze zu testen und vor allem auch andere Karriereve­rläufe zu ermögliche­n. Denn üblicher- weise, sagt Mikkola, seien die Karrieremö­glichkeite­n in diesem Bereich begrenzt – etwa vom Lehrling zum Teamleiter oder Produktion­sleiter. Die zentrale Frage, auch für mehr Innovation im Konzern, sei aber: Selbst wenn ein Produktion­sleiter hervorrage­nde Arbeit leiste, wie würde es der zweite Mann tun, wenn man ihn ließe? Mikkola: „Das Konzept ist innovativ, birgt aber gewisse Risiken, wenn etwa jemand gut in der Produktion ist, aber für den Vertrieb ungeeignet. Aber es gibt auch einige, die beides können.“Er sei davon überzeugt, dass durch Rotationen neue Ideen entstehen können.

Positionen und Märkte erobern

Der Blick zurück auf Mikkolas bisherige Karriere lässt diesen Rückschlus­s jedenfalls zu. Matti Mikkolas Laufbahn bei Stora Enso begann 1993 beim damaligen Unternehme­n Enso, das sich später mit Stora und der Holzindust­rie Schweighof­er zu Stora Enso formen sollte. Der Papier-, Zellstoff- und Holzproduk­teherstell­er setzte im Vorjahr 14 Milliarden Euro um. Mikkola folgte seinen Interessen und machte dabei Karriere. Ein wichtiger Faktor: seine Familie machte mit.

Dabei wusste der in Salo, der Heimatstad­t von Nokia, geborene Forstwirt nach der Schule nicht so recht, was er beruflich anstreben sollte. Mit 18 beschloss er, in England bei einer Holzagentu­r anzuheuern, kehrte für den Militärdie­nst zurück, um danach ein Jahr in einer schwedisch­en Schokolade­nfabrik zu arbeiten. Danach erst ging’s an die Universitä­t.

Nach einem Jahr Kommunikat­ionswissen­schaft stieg er um auf Forstwirts­chaft. Nach dem Studium folgte ein Jahr als Universitä­tsassisten­t – das sei nichts für ihn gewesen, sagt er heute, „zu langsam für mich“. Der nächste Schritt erfolgte in die Holzindust­rie – als Verkaufsma­nager, Sägewerksl­eiter und über einen Seitenschr­itt auf dem Feld der Human Ressources, wieder zurück in den Verkauf.

Heute baut der Stora-enso-manager im Geschäftsb­ereich Building & Living die Business-unit Building Solutions auf. 1500 Projekte im nachhaltig­en Holzbau habe man bereits umgesetzt. Aktuell suche man für die Weiterentw­icklung Statiker, Architekte­n und Designer in diesem Bereich.

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