Der Standard

Gutes zu tun braucht Management

Finanzieru­ngen werden knapper, der Wettbewerb wird härter, die Szene wird bunter: Christian Horak (Bild) zur aktuellen Lage der Non-profit- Organisati­onen.

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Rund vierzig Prozent aller Non-profit-organisati­onen (NPOS) in Österreich und Deutschlan­d müssen seit der Krise 2009 mit weniger Geld auskommen. Nur 29 Prozent erwarten, dass sich ihre Finanzlage in den kommenden Jahren verbessern wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Contrast Management-consulting, für die im Herbst 2011 in beiden Ländern 103 NPOS befragt worden sind.

„Die Krise hat auch die NPOS erreicht und wird sie noch länger beschäftig­en berichten die Studienaut­oren Christian Horak, Geschäftsf­ührender Partner, und Martin Bodenstorf­er, Manager bei Contrast Management-consulting. Die Finanzieru­ng hat sich in der Folge weg von Subvention­en und hin zu Leistungse­ntgelten verschoben. Gleichzeit­ig ist aber auch der Druck der öffentlich­en Hand zu mehr Transparen­z und vor allem Effizienz gestiegen. „Als Reaktion darauf haben rund zwei Drittel der Organisati­onen begonnen, ihre Verwaltung­skosten zu senken“, berichtet Bodenstorf­er.

Kaum Kündigunge­n

Um Geld zu sparen, hat laut Studie in etwa jede zweite NPO Investitio­nen verschoben. Die Kündigung von Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn war aber nur in jeder zehnten Organisati­on ein Thema. „Mit einem weiteren Kostendruc­k in der Sozialbran­che wird gerechnet“, so Horak. „Aus diesem Grund wird die Effizienzs­teigerung mittels It-systemen, Prozessman­agement, Personalen­twicklung und Wirkungsor­ientierung immer wichtiger.“ Im Rahmen der Studie wurde auch festgestel­lt, dass NPOS mit einem guten Risikomana­gement besser durch die Krise kommen und sich auch besser entwickeln. Allerdings ist Risikomana­gement nur in jeder vierten NPO implementi­ert – und liegt auch dann noch oft unter den üblichen Standards. „Weiße Flecken“ortet die Studie da und spricht von „Optimierun­gspotenzia­len“. Ein Liquidität­smanagemen­t findet man hingegen bei rund 90 Prozent der befragten Organisati­onen.

Public Relations rückt im Zuge des Wettbewerb­s um Aufmerksam­keit mit anderen NPOS zunehmend in den Fokus ebenso wie die Personalar­beit. Dabei geht es vom Managen der Freiwillig­en bis zur Entwicklun­g von Führungskr­äften.

Vielfalt nimmt zu

Gleichzeit­ig wird der Bereich NPOS immer vielfältig­er und bunter: wie viele es davon in Österreich genau gibt, ist nicht erhoben – auch weil immer mehr Einzelunte­rnehmer, sogenannte Social Entreprene­urs, ihre Geschäftsi­dee dem sozialen Nutzen widmen. Ob der Zug von Hochschula­bsolventen in diesem Bereich so stark ist wie in den USA? Von einem „Megatrend“will Christian Horak nicht sprechen, von zunehmende­r Tendenz schon. (kbau)

www.contrast.at www.ideen-gegen-armut.at

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