Mädchen wie Sklavin gehalten
Deutsche in Bosnien jahrelang weggesperrt
Karavlasi – Eine junge Deutsche soll von einem Ehepaar in Bosnien nach Angaben der Justiz acht Jahre lang wie eine Sklavin gehalten worden sein. Die Polizei entdeckte die heute 19-Jährige in einem Wald nahe dem Dorf Karavlasi und nahm die mutmaßlichen Peiniger fest, wie die Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte.
Das Mädchen sei verwirrt und ängstlich und habe Narben und Blutergüsse an Armen, Beinen und am Kopf gehabt, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Admir Arnautovic. Die 19-Jährige, die vermutlich Bettina heiße, sei an einen sicheren Ort gebracht worden und werde ärztlich behandelt. Laut früheren Angaben soll die junge Frau auch Karla genannt worden sein. Laut Staatsanwaltschaft sollen mehrere alte Fingerbrüche festgestellt worden sein. Bei der Untersuchung sei festgestellt worden, dass das Mädchen nicht vergewaltigt worden sei.
Milenko und Slavojka M. hätten das Mädchen jahrelang in ihrem Haus in Karavlasi im Nordosten Bosniens eingesperrt, Polizeisprecher.
Der Nachbar Sead Makalic alarmierte schließlich die Polizei. Er berichtete, er habe gesehen, wie das Mädchen geschlagen und zu schwerer Feldarbeit gezwungen worden sei. Er habe auch beobachtet, wie sich das Paar von dem Mädchen auf einem Karren ziehen ließ. Das Mädchen habe dasselbe essen müssen wie die Schweine. Makalic sagte, er habe schon in der Vergangenheit die Polizei eingeschaltet. Als die Beamten in das Dorf kamen, habe die Familie das Mädchen jedoch versteckt.
Bettina war 2005 mit ihrer Mutter Christine S. nach Bosnien gekommen, als die Frau eine Scheinehe mit dem jetzt festgenommenen Mann eingegangen haben soll, um ihm eine Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland zu beschaffen.
Einem Afp-reporter sagte Christine S. am Sonntag hingegen, alles sei eine „Lüge“und „erfunden“. „Wir haben hier alle sehr gut gelebt.“(APA, red)
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