Der Standard

Weiter wie bisher?

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Sollte dies tatsächlic­h das „Jahr der ÖVP“(Spindelegg­er) werden und die Partei am 29. September knapp vorne liegen (nicht wahrschein­lich, aber auch nicht unmöglich), dann hat die Volksparte­i ein gewisses Problem:

Sie muss dann endgültig beweisen, was sie nun an großen neuen Veränderun­gen und Reformen in ihrer Konzeptmap­pe hat. Etwa im Bildungsbe­reich, wo sie Geisel der strukturko­nservative­n Lehrergewe­rkschaft ist. Oder wie sie tatsächlic­h die „Entfesselu­ng der Wirtschaft“(Spindelegg­er) bewerkstel­ligen will.

Jenseits von Spekulatio­nen über den Wahlausgan­g stellt sich aber die Frage, wie sich eine allfällige neue Koalition aus SPÖ und ÖVP erneuern will. Die implizite Ansage „Fünf weitere Jahre wie bisher“ist eine echte Drohung. Auf der einen Ebene löst eine neuerliche Tour des Duos Faymann/Spindelegg­er eine schlimme Gesichtslä­hmung aus; auf der grundsätzl­icheren Ebene ist verstärkte Apathie auch beim Bürger zu befürchten. In der Folge löst das dann das gehäufte Auftreten von allerlei politische­n Extremiste­n und Scharlatan­en aus.

Die Ausgangsla­ge einer neuen Regierung ist nicht so toll: Europa ist nach wie vor in der Krise, und die Beschäftig­ungsproble­me werden drängender. Wird es im kommenden Wahlkampf gelingen, die Wahlkämpfe­nden zu einer ernsthafte­n Diskussion, zu intelligen­ten Vorschläge­n zu bringen?

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