Mit dem Podex ins Gesicht
Lose aneinandergereihte Gags und viele Fürze: In „Kindsköpfe 2“, der Fortsetzung des an den Kinokassen erfolgreichen ersten Teils, treiben Adam Sandler und Freunde derbe Scherze.
Wien – Der Rülps-Nies-Furz ist eine heilige Trinität der Körperdurchlüftung, bei der Mund, Nase und Anus gleichberechtigt zum Zuge kommen. Wenige können diesen Rülps-Nies-Furz bändigen. Eric ist einer der Erleuchteten, der Neid seiner Freunde Lenny, Kurt und Higgy entsprechend groß. Wenn es Lenny in der letzten Szene von Kindsköpfe 2 endlich gelingt, einen einwandfreien RülpsNies-Furz ins Ehebett zu knattern, hätte das filmische Finale kaum triumphaler ausfallen können.
Diese Erläuterung ist eine Möglichkeit, in den jüngsten Film von Adam Sandler so etwas wie eine Handlung hineinzuinterpretieren. Ebenso kann man das erste Sequel in der Karriere des ewig pubertierenden US-Komikers auch als eine Geschichte von familiärem Zusammenhalt und Verantwortung lesen.
Doch das ist natürlich bloße Augenauswischerei. Letztlich muss man sich damit abfinden, dass Kindsköpfe 2 schlicht und ergreifend keine Handlung hat. Der Film ist einfach eine Spielwiese für Sandler und seine sich gleichermaßen an einer aggressiv-regressiven Komik erfreuenden Spezis sowie ein ausgestreckter Mittelfinger für all jene, die diesem Treiben nichts abgewinnen können.
Je nach Gemütsverfassung ist das zum Lachen oder Ärgern. Zu- mindest die Darstellerriege sollte ihren Spaß gehabt haben.
Kevin James, Chris Rock und David Spade bilden mit Sandler erneut den harten Bubenkern. Lediglich Rob Schneider hatte offensichtlich keine Lust auf eine Fortsetzung des zumindest an den Kinokassen erfolgreichen ersten Teils. Für die lose aneinandergereihten Gags, die sich vorwiegend um begehrte und abgelehnte Körperteile – Brüste und Fremdhoden – sowie Ausscheidungsprodukte drehen, assistiert diesem anarchistischen Quartett eine ganze Horde unterschiedlich bekannter Nebendarsteller: Salma Hayak, Steve Buscemi, Shaquille O’Neal, Taylor Lautner, (ehemalige) Ensemblemitglieder von Saturday Night Live und andere langjährige Karrierebegleiter Sandlers, darunter Regisseur Dennis Dugan.
Feiern und prügeln
Im Zuge einer 1980er-JahreKostümparty, in der Sandler erneut sein Faible für die modischen Entgleisungen jenes Jahrzehnts ausleben kann, kommt die ganze Belegschaft noch einmal zum Feiern und Prügeln zusammen. Symptomatisch für den ganzen Film zeigt sich darin jeder Spaß als müdes Revival von bereits Vorgeführtem. Da ist es nur logisch, dass noch ein dritter Teil droht. Merke: Der Krug geht so lang zum Mund, bis man bricht. Im Kino