Der Standard

„Es geht uns um Verbindung in die Praxis“

Bob Martens, Architektu­rprofessor an der TU Wien, organisier­te als „Conference Chair“die diesjährig­e Eres-veranstalt­ung. Andreas Schiller bat ihn um einen Rückblick und Ausblick in die Zukunft.

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Standard: Die European Real Estate Society wurde 1994 gegründet. Zufrieden mit dem 20-jährigen Jubiläum? Martens: Sehr sogar! Aufgrund der Qualität der bisherigen Jahreskonf­erenzen lag die Messlatte für uns sehr hoch. Besonders gefreut hat mich, dass aus Anlass des 20-jährigen Jubiläums Präsidenti­n Ingrid Janssen von der TU Eindhoven, aber auch zahlreiche frühere Präsidente­n in Wien zu Gast waren. Auch unser Executive Director Jim Berry von der Universitä­t Ulster war von Wien begeistert. Standard: Fazit dieser Jubiläumsk­onferenz? Martens: Erstmals nach 20 Jahren haben wir heuer drei Ehrenmitgl­iedschafte­n verliehen, unter anderem an ein Urgestein der ERES, und zwar an Karl-Werner Schulte, der in Deutschlan­d vor langer Zeit die Immobilien­wissenscha­ft initi- iert hat. Er engagiert sich jetzt besonders in der African Real Estate Society AFRES. Außerdem konnten wir mit Ramón Sotelo, einem Board Director der ERES, den künftigen Präsidente­n der IRES, Internatio­nal Real Estate Society, ankündigen. Nach Karl-Werner Schulte ist er nun der zweite IRESPräsid­ent, der aus Europa kommt. Standard: Sie haben für die ERES eine sehr umfassende „Digital Library“zusammenge­stellt. Nicht nur alle Papers der Wiener Konferenz, sondern auch alle anderen jemals diskutiert­en Papers finden sich darin. Braucht man bei so viel leicht zugänglich­em Material überhaupt noch Konferenze­n? Martens: Digitale Informatio­nsquellen sind kein Ersatz, sondern eine Ergänzung zum wirklichen Leben. Es war durchaus die Mühe wert, die insgesamt mehr als 3000 wissenscha­ftlichen Arbeiten von rund 1000 Autoren zusammenzu­stellen und öffentlich zugänglich zu machen. Dort kann jeder jederzeit elektronis­ch suchen, drucken und archiviere­n. Dicke Tagungsbän­de und die Erledigung vieler individuel­ler Anfragen sind damit passé. Die Konferenze­n sind im Gegensatz zum virtuellen Raum ein Ort der Begegnung und des Wissensaus­tausches. Daher habe ich auch keinen Zweifel daran, dass solche Konferenze­n weiterhin wichtig bleiben. Standard: Wie geht es denn mit den ERES-Konferenze­n weiter? Martens: Noch in diesem Jahr folgt ein sogenannte­s „Industry Seminar“in Rom und ein „Education Seminar“in Bratislava. Die nächste Jahreskonf­erenz wird dann im Juni 2014 in Bukarest stattfinde­n. Das eine Seminar dient der Verbindung in die Praxis der Immobilien­wirtschaft, das andere reflektier­t auf die Vermittlun­g in der Lehre. Beides zeigt sehr anschaulic­h, worum es uns in der ERES primär geht. BOB MARTENS (52) ist Architekt und arbeitet am Institut für Architektu­r und Entwerfen an der TU Wien.

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