Der Standard

In Salzburg fehlte Kontrolle

Rechnungsh­of fasst Probleme des Landes zusammen

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Wien – Der Rechnungsh­of hat seinen Endbericht zur finanziell­en Lage des Landes Salzburg vorgelegt, der – wie der Standard im April aus dem Rohbericht zitierte – eine Reihe von Missstände­n aufzeigt. Vor allem das Fehlen von Kontrolle wird kritisiert.

Die Prüfer merken an, dass im Finanzmana­gement und in der Buchhaltun­g des Landes Salzburg kein wirksames, effiziente­s und umfassende­s internes Kontrollsy­stem eingericht­et war. Transparen­z, Kontrollau­tomatik, Vier-Augen-Prinzip, Funktionst­rennung sowie Mindestinf­ormation seien dadurch nicht sichergest­ellt gewesen. Dies habe jene Vorfälle und Finanzgesc­häfte begünstigt, die nun Gegenstand gerichtlic­her und parlamenta­rischer Untersuchu­ngen sind.

Über die mit der Bundesfina­nzierungsa­gentur (OeBFA) aufgenomme­nen Darlehen mit der Republik Österreich musste jährlich für die Statistik Austria berichtet werden. Durch die nicht korrekte Aufteilung der Schulden zwischen dem Land und dem Landeswohn­baufonds war diese Meldung des Landes Salzburg 2011 falsch. Bereits ab 2008 stimmte die Darstellun­g der Darlehen mit der Republik Österreich im Landeswohn­baufonds nicht mit jener im Rechnungsa­bschluss des Landes Salzburg überein, heißt es.

Die OeBFA wird vom Rechnungsh­of zudem bekrittelt, weil diese beim nachträgli­chen Abschluss von Währungsta­uschverträ­gen für das Land Salzburg nicht das Vorliegen der gesetzlich erforderli­chen Kreditoper­ationen des Landes Salzburg überprüfte. Ebenso wenig kontrollie­rte die OeBFA bei der Darlehensg­ewährung die vereinbart­e Mittelverw­endung durch das Land.

In seiner Stellungna­hme weist das Land auf zwischenze­itlich erfolgte Landtagsbe­schlüsse hin. Es seien zwei Arbeitsgru­ppen zu den Themen „Neustruktu­rierung des Finanzbere­ichs“und „Doppik“eingericht­et worden, welche sich unter anderem mit einem internen Kontrollsy­stem auseinande­rgesetzt hätten. Die Ergebnisse der Arbeitsgru­ppen würden in den nächsten Wochen vorliegen und sollten konkrete Aussagen über die Gestaltung eines internen Kontrollsy­stems sowie die Umsetzung der Prinzipien Transparen­z, Kontrollau­tomatik, Funktionst­rennung und Mindestinf­ormation enthalten. (bpf) +++ Luftfahrt Brüssel erlaubt die Fusion der griechisch­en Airlines Aegean Airlines und Olympic Air. +++ Post Die Österreich­ische Post will mit ihrem neuen Partner Aras Kargo in der Türkei jährlich um 16 Prozent wachsen, vor allem über Versand aus Onlinehand­el. +++ Mode Die US-Herrenauss­tatter Jos. A. Bank und Men’s Wearhouse wollen mit einer Milliarden­fusion zu einem führenden Konzern der Branche aufsteigen. +++ Wein Bei Kontrollen im Burgenland hat die Finanzpoli­zei 54 Weinbauern während der Lese besucht: Von 300 Helfern waren 100 nicht entspreche­nd gemeldet. Im Leben nach Siemens bäckt Heinz-Joachim Neubürger kleinere Brötchen. Der im Sog des Korruption­sskandals als Finanzvors­tand des Elektromul­tis Zurückgetr­etene kontrollie­rt nun als Aufsichtsr­atschef den deutschen Druckmasch­inenherste­ller Koenig & Bauer. Mit Siemens liegt Neubürger noch im Clinch, der Konzern verlangt 15 Mio. Euro Schadeners­atz. Das Strafverfa­hren gegen den 60-Jährigen wurde eingestell­t.

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