Notenbank-Chefs lassen Sozialleistungen der Mitarbeiter prüfen
Wien – Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) lässt sich ab Sommer genau durchleuchten: Im Rahmen des Optimierungsprojekts „Opal“sucht das Direktorium den externen Berater aus, der Effizienzsteigerungspotenzial im Haus am Otto-Wagner-Platz finden soll. Die Notenbank lässt analysieren, „welche Aufgaben wir mit welchem Aufwand erfüllen wollen und welche Aufgaben wir reduzieren bzw. effizienter erledigen wollen“, wie es heißt.
Zudem nehmen das Direktorium unter Ewald Nowotny und das Generalratspräsidium unter Claus Raidl nun auch die Sozialleistungen der Mitarbeiter unter die Lupe. Anlass: Der Rechnungshof war erneut im Haus, diesmal hat er die Veranlagung der Goldreserven, Jubiläumsfonds und eben die Sozialleistungen geprüft. Bei Letzteren wird der Rechnungshof wohl Kritik und Änderungsvorschläge anbringen, davon gehen auch die Notenbanker aus.
Zahnspange zur Disposition
Die meisten Sozialleistungen (von Zuschusszahlungen zur Krankenversicherung, zu Heilbehelfen wie Zahnspangen, zum Essen in der OeNB-Messe bis zum Freizeitzentrum) sind in einer Sozialbetriebsvereinbarung fixiert. Der Betriebsratsfonds der OeNB wird übrigens ausschließlich durch den Arbeitgeber finanziert.
Rund um diese Goodies jedenfalls lassen die OeNB-Chefs nun eine Studie erstellen. Sie soll erhellen, wie es andere europäische Notenbanken und Geschäftsbanken mit den Sozialleistungen für ihre Mitarbeiter halten. Herausfinden will man also, was branchenüblich ist. Derartig übliche Sozialleistungen will man dann nicht antasten, schließlich „müssen wir als Expertenorganisation, die im Wettbewerb mit potenten Arbeitgebern wie Kommerzbanken, Wirtschaftsprüfern und internationalen Organisationen wie EZB oder Europäische Kommission steht, für unsere Mitarbeiter ... attraktiv bleiben“, heißt es in einem Brief an die Belegschaft.
Jene Goodies, die im Vergleich zum Mitbewerb nicht „adäquat und vertretbar“sind, werden zur Diskussion gestellt werden – was Zoff mit dem OeNB-Zentralbetriebsrat verspricht. (gra)