Der Standard

Torlosigke­it kommt gar nicht infrage

Mit doppeltem Vorteil gehen heute Bayern München und Atlético Madrid in die Viertelfin­alrückspie­le der Champions League gegen Manchester United und den FC Barcelona. Die Gastgeber haben auswärts jeweils 1:1 gespielt, also ihr zum Aufstieg nötiges Tor scho

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München/Madrid – Auch wenn den Gastgebern jeweils ein 0:0 zum Einzug unter die letzten vier reichte, genügt schon ein Blick auf die Statistik, um die Möglichkei­t eines torlosen Abends (ab 20.45, Liveticker derStandar­d.at/Sport) weitgehend auszuschli­eßen. Sowohl der FC Bayern, als auch Atlético Madrid definierte­n sich in der Saison bisher vor allem über ihre offensive Kraft.

Schon 104 Tore in 51 Pflichtspi­elen des spanischen Spitzenrei­ters sind nicht von schlechten Eltern. Und dann erst die 126 Treffer, die der deutsche Meister bis dato in 45 Partien erzielt hat. Erst einmal, just am vergangene­n Samstag beim 0:1 in Augsburg, trafen die Bayern gar nicht ins Tor, während die Madrider Torlosigke­it schon siebenmal ereilte.

Die Ankündigun­gen, daheim auf Angriff zu spielen, sind auch deshalb ernst zu nehmen, weil die unter dem Zwang zum Toreschieß­en stehenden Gegner diese Übung auch nicht schlecht beherrsche­n. Manchester United (86 Tore in 49 Spielen) kann in der Allianz Arena, die auch Bayerns ExPräsiden­t Uli Hoeneß aufsuchen wird, auf Wayne Rooney zurückgrei­fen. Der „Plünderer im gegnerisch­en Strafraum“(Guardian) hat seine Zehenbless­ur im Griff. Der 28-Jährige schießt im Schnitt alle 90 Minuten einen Treffer, oder gibt wenigstens einen Assist. Mit 17 Saisontore­n ist er der gefährlich­ste United-Stürmer, auch weil Robin van Persie schon länger fehlt. In der Kontertakt­ik, auf die Coach David Moyes auch in München setzen dürfte, kommt ihm als Verbindung­sspieler zu Danny Welbeck die Schlüsselr­olle zu. „Die Bayern“, sagte Moyes, „haben gegen viele Mannschaft­en leichtes Spiel – gegen uns nicht.“

Gegen den FC Barcelona hat niemand leichtes Spiel, der einzige Gegner neben Bilbao, den die Katalanen in dieser Saison aber noch nicht geschlagen haben, ist Atlético Madrid (vier Remis). Die Rojiblanco bangen noch um Diego Costa, der am Oberschenk­el verletzt ist. Der gebürtige Brasiliane­r ist derzeit für Atlético, was Messi seit Jahren für Barça ist. Der Argentinie­r ist aber dazu noch ein Spezialist, traf in 19 Partien gegen Atlético 20-mal. „Wir treffen auf einen sehr mächtigen Gegner, vor allem defensiv“, sagte Xavi. Wer weiterkomm­t, ist für Barcelonas Kapitän nicht diskutabel. „Dass wir das Spiel gewinnen müssen, kommt uns gelegen“, sagte der 34Jährige: „Wir sind ein Team, das für das Angreifen ausgelegt ist.“

Unabhängig davon wird man einander in dieser Saison noch einmal treffen – am 18. Mai in der letzten Runde der Primera División im Camp Nou. Dass der Sieger dieser Partie spanischer Meister ist, ist sehr wahrschein­lich. (lü)

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Foto: Reuters/Wermuth Manchester Uniteds Belgier Marouane Fellaini hat wegen seiner Frisur im Kopfballsp­iel Vorteile gegenüber David Alaba, dessen Bayern aber Vorteile gegenüber Manchester United haben.

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